Druckausgabe (PDF)

Themen

Sachindex
Porträtbüste, Wissenschaftler

Personenindex
Dr. Neumann, Jochen

Porträt Dr. Jochen Neumann

Werner Stötzer 1968 [1968 Zement_2004 Bronze]
Werkverzeichnis Skulptur und Plastik 081

Werkverzeichnis-Nr.:
081
Objekttyp:
Alternative Titel:
Der Neurologe Dr. med. Jochen Neumann
Entstehungsort:
Atelier Berlin-Altglienicke
Gründe der Datierung (Freitext):
Herstellung der Bronze nach dem Zementgusses
Technik / Material (Werteliste):
Zement
Technik / Material (Freitext):
Zementguss
Maße (HxBxT) :
30 x 20 x 17 cm
Bronze 30 x 19 x 17 cm
Sockel 6 x 21.5 x 21.5 cm
Signatur:
unsig.
Bezeichnung, durch Künstler/in:
unbez.
Beschriftung, von fremder Hand:
unbeschr.
Objektbeschreibung:
leicht nach links geneigte Büste
Artefakte / Herstellungsprozess:
Um 2004 formte Werner Stötzer nach dem beschädigten Zementguss den Kopf neu für einen Bronzeguss.
Aktueller Standort:
Nachlass Werner Stötzer
Aktuelle Präsentation:
Privatraum
Eigentümer:
Sylvia Hagen
Zugangsjahr:
2010
Zugangsart:
Erbe
Bemerkungen zur Provenienz:
Bronze: Privatbesitz, Dresden (2008 als Geschenk erhalten)
Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte:
Die Zement-Büste entstand in Altglienicke, als der Neurologe Dr. Jochen Neumann etwa 30 Jahre alt war. Sie wurde zum ersten Mal 1970 in Potsdam im Kulturhaus „Hans Marchwitza“ gezeigt, zusammen mit dem Porträt "Geschonneck". In der Ausstellung 1979 in Rostock wurde der Zementguss teilweise beschädigt. Eine provisorisch restaurierte Fassung wurde offensichtlich 1987 in der Ausstellung der Gerhard Marcks-Stiftung, Bremen, letztmalig gezeigt.
"...Das Porträt gehört zu jenem Typus, der über das Ziel, Abbild eines bestimmten Menschen zu sein, weit hinaus greift. So ist es auch für den Betrachter kaum von Interesse, etwas über den Porträtierten zu wissen oder ihn gar zu kennen.
Alles Wissenswerte, alles zu Bedenkende und alle Aussage steckt allein in der Plastik. In ihr sind Wesensmerkmale verdichtet, die viele Menschen auszeichnen können. Der Künstler hat sich durch sein Modell angeregt gefühlt, solche Merkmale in seiner Arbeit zu konzentrieren, einen gültigen Ausdruck für sie zu finden. Es ist ein Ausdruck der Kontemplation, der die ganze Plastik prägt, nicht das Antlitz allein, das mit seinen geschlossenen Augen und der milden Ruhe aller Züge den Blick nach innen richtet, die Form des ganzen Kopfes trägt diesen Ausdruck. Sie betont das Abgerundete und Geschlossene, das Beruhigte, nirgends gibt es aggressives Vordrängen einer Form. Man beachte, wie meisterlich der Künstler die Ohren, für jeden Bildhauer und Maler eine besonders kritische Stelle, in den Gesamtablauf der Form eingeordnet hat. Jede Form fließt in die nächste über. [...] Kräftig und entschieden ist das Gesicht befestigt durch die Nase, die wie ein Strebepfeiler an einem Bauwerk die Wölbung der Stirnpartie mit dem wundervoll durchschwingenden Brauen abfängt. Unsagbar zart, gleichsam schlummernd, liegen die Augen in ihrem Schutz. [...] Es ist die große Kunst des Bildhauers, diesem unerhört feinen Ausgleich nachgespürt und ihn in jedem Detail seiner Arbeit verwirklicht zu haben. Dazu gehört wesentlich die empfindsame Modulation der Oberfläche, die uns nicht banale Glätte, sondern eine lebendig aufgerauhte Haut zeigt. Sie ist ganz aus dem verwendeten Material - Zement - entwickelt, das hier eine unerwartete Poesie offenbart." (Pölkow Hans, "Neue Zeit", 31.8.1971)
Weitere Abbildungen:

Porträt Dr. Jochen Neumann
um 2004
Bronze
30 x 19 x 17 cm

© VG Bild-Kunst, Bonn; Sylvia Hagen
Foto: privat

Porträt Dr. Jochen Neumann
um 2004
Bronze
30 x 19 x 17 cm

© VG Bild-Kunst, Bonn; Sylvia Hagen
Foto: privat
Vorhandene Reproduktionsvorlage (beste Qualität):
s/w Digital Repro
Weitere Reproduktionsvorlagen:
Digitales Original
Kernbestand:
nein
Nachlassbestand:
ja

Gerhard Marcks-Stiftung Bremen (Hg.), Werner Stötzer, Bremen 1986, hier: S. 11 (leicht restaurierte Fassung).
Jacobi, Fritz u.a., Werner Stötzer. Plastik und Zeichnung, Berlin 1977, hier: S. 32, Abb. 51.
Jahrhunderthalle Höchst, Frankfurt a. M. (Hg.), Künstler der DDR, Frankfurt a. M. 1981, hier: ohne Angabe, nicht ausgestellt.
Janda, Annegret, Werner Stötzer, in: Weggefährten. 25 Künstler der DDR, Dresden 1970, S. 320-335, hier: S. Abb. 10.
Poltiniak, Wally, Werner Stötzer zum Geleit. Zur Ausstellung im Kulturhaus "Hans Marchwitza", in: Werner Stötzer 1970, hier: S. Nr. 50 Ausstellungsverz.
Staatlicher Kunsthandel der DDR (Hg.), Werner Stötzer. Plastik und Handzeichnungen. Galerie am Boulevard, Rostock 1979, hier: S. unpaginiert, Abb. 1.

© VG Bild-Kunst, Bonn; Sylvia Hagen
Foto: Akademie der Künste Berlin, Christian Kraushaar