Druckausgabe (PDF)

Themen

Sachindex
Relief, Mythologie, Kain und Abel

Brudermord

Werkverzeichnis-Nr.:
061
Objekttyp:
Alternative Titel:
Kain und Abel
Entstehungsort:
Atelier Berlin-Altglienicke
Technik / Material (Werteliste):
Marmor
Technik / Material (Freitext):
Marmor
Maße (HxBxT) :
45 x 37 x 5 cm
montiert mit zwei Kupferstangen auf Steinsockel 8.5 x 38 x 10 cm
Signatur:
unsign.
Bezeichnung, durch Künstler/in:
unbez.
Beschriftung, von fremder Hand:
unbeschr.
Objektbeschreibung:
Kampfszene: zwei männliche Figuren, rechts Stehender mit rechtem Arm über Kopf, den linken vor der Brust; links Stehender nach links weggeknickt, rechter Arm vor Gesicht, linker steil erhoben
Aktueller Standort:
Kunstmuseum Magdeburg
Aktuelle Inventarnummer:
PL 268
Aktuelle Präsentation:
Depot
Eigentümer:
Kunstmuseum Magdeburg
Zugangsjahr:
1971
Zugangsart:
Ankauf
Bemerkungen zur Provenienz:
direkt vom Künstler
Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte:
In den 1960er Jahren begann Werner Stötzer zunehmend mit dem Material Stein zu arbeiten, vorzugsweise mit Marmor und oftmals mit vorgefertigten Stücken, wie alten Grabmalen, Treppenstufen oder Bruchstücken von ehemaligen Ausstattungsgegenständen. In dieser Zeit schuf er auch mehrere Marmorreliefs. Das Relief „Brudermord“ - späterer Titel „Kain und Abel“ - entstand parallel zu der Gestaltung des Bronzeportals für das Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg (1966/1968) mit dem Thema „Katastrophen und Idyllen“. Der Brudermord ist das Motiv auf einer der 12 Bronzetafeln.
In der biblischen Darstellung erschlug Kain, der Sohn von Adam und Eva, seinen jüngeren Bruder Abel. Werner Stötzer hat dieses Thema mehrmals aufgegriffen, zuletzt noch einmal im Jahr 2006. Das große Holzrelief blieb jedoch unvollendet.
Im Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens standen immer der Mensch und dessen Ängste und Leidenschaften. In einem Gespräch mit Günther Rücker bemerkte er: „… Aber es gibt auch den Schmerz und die Freude, die Menschen sich zufügen. Die Macht einiger Menschen hielt die Menschheit immer am Rande der Zerstörung, das Wissen und Können anderer machte aus dem Schmerz eine Produktivkraft …“ (Werner Stötzer, Ravensburg 1984, S. 9)
In dem kleinen, fast quadratischen Marmorrelief wirken die plastisch stark ausgeprägten Gestalten monumental. Die expressive Haltung der Figuren betont die Bedrohlichkeit der Situation. Das wird auch durch die Haltung des Stürzenden unterstützt, der mit seiner Schulter den angedeuteten Rahmen sprengt.
Vorhandene Reproduktionsvorlage (beste Qualität):
s/w Digital Repro
Kernbestand:
ja
Nachlassbestand:
nein

Akademie der Künste zu Berlin u.a. (Hg.), Werner Stötzer: Skulptur und Zeichnung, Köln 1991, hier: S. 73, Abb. 23, 165 (dort Kain und Abel).
Freitag, Michael/Gellner, Uwe Jens, Sylvia Hagen, Werner Stötzer SKULPTUR ZEICHNUNG, Berlin 2002, hier: S. 93.
Jacobi, Fritz u.a., Werner Stötzer. Plastik und Zeichnung, Berlin 1977, hier: S. 59, Abb. 40.
Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Jochen Aue und Werner Stötzer, in: Kulturhistorisches Museum Magdeburg (Hg.), 1970, hier: S. unpag., 5. Abb.
Poltiniak, Wally, Werner Stötzer zum Geleit. Zur Ausstellung im Kulturhaus "Hans Marchwitza", in: Werner Stötzer 1970, hier: S. unpaginiert, Nr. 15 Ausstellungsverz.
Schwedenspeicher Museum (Hg.), Joachim John. Druckgrafik und Zeichnungen, Werner Stötzer. Plastik, Stade 1989, hier: S. 93.
Volpert, Astrid, Der stumme Schrei der Steine. Sylvia Hagen und Werner Stötzer in Apolda, in: Neues Deutschland 09.11.2002.

© VG Bild-Kunst, Bonn; Sylvia Hagen
Foto: Akademie der Künste, Berlin, Christian Kraushaar