Druckausgabe (PDF)

Themen

Sachindex
Stele, Torso, Hommage, Dichter

Personenindex
Bobrowski, Johannes

Für Bobrowski

Werkverzeichnis-Nr.:
216
Objekttyp:
Alternative Titel:
Weißes Segel im Blick, für Johannes Bobrowski
Entstehungsort:
Berlin - Mitte
Gründe der Datierung (Freitext):
Marmor
Technik / Material (Werteliste):
Marmor
Maße (HxBxT) :
112 x 25 x 16 cm
Sockel (ergänzen)
Zementguß, h 77 cm, Durchmesser 36 cm
Signatur:
unsign.
Bezeichnung, durch Künstler/in:
unbez.
Beschriftung, von fremder Hand:
unbeschr.
Objektbeschreibung:
säulenförmiger Torso, stehende Figur, ohne Kopf, ohne Arme
Aktueller Standort:
Privatbesitz, Dresden
Aktuelle Präsentation:
Privatraum
Eigentümer:
Privatbesitz, Dresden
Zugangsart:
Ankauf
Voreigentümer:
galerie refugium
Bemerkungen zur Provenienz:
erworben in den 1990er Jahren
Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte:
„Das große Erlebnis nach dem Krieg waren Bücher für mich, und das ist bis heute so geblieben. Unter den Büchern vor allem auch Lyrikbände, z.B. von Peter Huchel und Johannes Bobrowski. Gedichte sind Träume, die Zustände signalisieren. Ich bin sehr empfänglich für die Klangfarben deutscher Wörter, weil ich nur diese Sprache beherrsche… Der schöne Klang von Worten setzt bei mir Assoziationen frei, Bilder, die sich schließlich zu einer Plastik verfestigen.“.(In: Werner Stötzer, DuMont Buchverlag Köln 1991, S. 45)
Die Verse des deutschen Lyrikers Johannes Bobrowski (1917-1965) berührten Stötzer besonders stark. Schon kurz nach dem Tod Bobrowskis schuf er das Marmorrelief „Liegende (in memoriam Johannes Bobrowsi)“. 22 Jahre später entsteht aus einer Marmorsäule, einem Fundstück von einem Friedhof, ein weiblicher Torso, den er ebenfalls dem Dichter widmete. Auch hier, wie in vielen anderen seiner Arbeiten, kommen die Dimensionen des Materials selbständig zur Geltung. In die glatte Zylinderform des Marmors sind die Körperformen, Rundungen von Bauch und Brüsten, aus der Begrenzung des Steins behutsam herausgearbeitet. Die schlanke, aufrechte Figur signalisiert in ihrer Zartheit auch Verletzlichkeit.
Vorhandene Reproduktionsvorlage (beste Qualität):
s/w Digital Repro
Kernbestand:
ja
Nachlassbestand:
nein

Akademie der Künste zu Berlin u.a. (Hg.), Werner Stötzer: Skulptur und Zeichnung, Köln 1991, hier: S. 145, Tafel 96.
Bildhauergalerie Messer-Ladwig, Berlin (Hg.), Werner Stötzer, seine Lehrer, seine Schüler, Berlin 1989, hier: S. 62, Kat.-Nr. 319.
Deutscher Künstlerbund e.V. (Hg.), Der deutsche Künstlerbund in Berlin 1990. 20 Künstler aus der ehemaligen DDR, Berlin 1990, hier: S. 64.
Feist, Peter H., Märkische Wegzeichen. Geburtstagsausstellungen für Werner Stötzer, in: Neues Deutschland 18.04.2006, hier: S. 12.
Fiedler, Peter-Alexander, Die Steine sprechen lassen. Das Bildhauerpaar Sylvia Hagen und Werner Stötzer stellt im Kunsthaus Apolda Avantgarde aus, in: Thüringische Landeszeitung 05.10.2002 (2002) 943, hier: S. 2.
Freitag, Michael/Gellner, Uwe Jens, Sylvia Hagen, Werner Stötzer SKULPTUR ZEICHNUNG, Berlin 2002, hier: unpag., nicht numeriert.
Georg Kolbe Museum (Hg.), Werner Stötzer 1931-2010 2011, hier: S. 49.
Gustav Seitz Stiftung (Hg.), Gustav Seitz und Werner Stötzer. Meister der Figur, Müncheberg, OT Trebnitz 2019, hier: S. 55 Abb.
Heise, Bernd/Flügge, Matthias/Fuhrmann, Matthias (Hg.), Wegzeichen. Freundesschrift zum 75. Geburtstag von Werner Stötzer, Berlin 2006, hier: S. unpag., Taf. 3.
Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus (Hg.), Förster, Heisig, Metzkes, Stötzer im Land Brandenburg, Berlin 2009, hier: S. 61.
Schwedenspeicher Museum (Hg.), Joachim John. Druckgrafik und Zeichnungen, Werner Stötzer. Plastik, Stade 1989, hier: S. 84.

© VG Bild-Kunst, Bonn; Sylvia Hagen
Foto: Ilona Ripke