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Themen

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Liegende, Allegorie, Flusslandschaft

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Oder, Land Brandenburg

Die Oder

Werner Stötzer; Karl Hagen-Stötzer (Assistent) 2003-2008
Werkverzeichnis Skulptur und Plastik 429

Werkverzeichnis-Nr.:
429
Objekttyp:
Alternative Titel:
Liegende
Entstehungsort:
Atelier Altlangsow/Oderbruch
Technik / Material (Werteliste):
Muschelkalk, Kalkstein
Technik / Material (Freitext):
Fränkischer Kalkstein, Muschelkalk
Maße (HxBxT) :
62 x 130 x 37 cm
Länge = Breite
Signatur:
unsign.
Bezeichnung, durch Künstler/in:
unbez.
Beschriftung, von fremder Hand:
unbeschr.
Objektbeschreibung:
halb sitzende, halb liegende Figur mit angestellten Beinen, rechter Arm stützt Körper seitlich, linker Arm am Kopf
Artefakte / Herstellungsprozess:
Mitarbeit: Karl Hagen-Stötzer
Aktueller Standort:
unbekannt
Aktuelle Präsentation:
unbekannt
Eigentümer:
Privatbesitz, unbekannt
Zugangsart:
unbekannt
Bemerkungen zur Provenienz:
Zugangsjahr unbekannt
Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte:
„Von den Bergen unseres Waldes, des Thüringischen, zeigten die Eltern meinem Bruder und mir die Ebenen, die nach dem Main führen… wir standen dann sprachlos auf den Blößen und Lichtungen… am südlichen Rand des Gebirges… aus dieser Landschaft kam all das Gute, das wir aßen… Ich aber, das Kind, sah dazwischen immer die Flüsse, ihnen galt meine Aufmerksamkeit, sie verliefen zuerst, aus dem Gebirge kommend, schlängelnd, und sie verschwanden im Dunst der Ebenen fast geradlinig. Meine Phantasie malte Schiffe dazu, die nach langer Fahrt zum Meer finden würden. Später, so beschloss ich damals, würde ich ein solches Schiff finden, ich würde darauf fahren und ich würde das Meer, meinen Traum, sehen… (Werner Stötzer, In: „Wegzeichen“, Zum 75. Geburtstag von W.S., 2006)
Die Lebensräume der Menschen waren immer eine urtümliche Quelle für das bildhauerische Schaffen des Künstlers. So umschrieb er zum Beispiel eine Landschaft mit Hilfe der menschlichen Figur. Seitdem er im Oderbruch wohnte, hatte er sich mehrfach mit verschiedenen Flussallegorien auseinandergesetzt.
„Die Oder“, eine liegende Figur mit aufgestütztem Arm, gleicht, wenn man die Umrisse betrachtet, einer Wellenbewegung. Das wird unterstützt durch die groben Strukturen der Bearbeitung des Steines und durch die gegensätzliche Formung. Geglättete Teile der Skulptur sind, wie ein Ruhepol, den porösen, aufgerauten Formen gegenübergestellt.
Die Skulptur wurde erstmals 2004 in der Ausstellung „...sich dem Stein stellen“ im Marcks-Haus Bremen gezeigt. In dem dazu gehörigen Katalog ist sie als „Liegende“ ausgewiesen. Von der Komposition her ähnelt der Stein der kleineren „Liegenden Werra“, einem Sandstein von 1981. Beide Skulpturen waren 2009 im Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus ausgestellt.
Vorhandene Reproduktionsvorlage (beste Qualität):
s/w Digital Repro
Kernbestand:
ja
Nachlassbestand:
nein

Hammer, Klaus, Eine Felsmelodie von menschlicher Figur. Zum Tode des Bildhauers Werner Stötzer, in: Das Blättchen 02.08.2010 13. Jahrgang Nummer 15.
Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus (Hg.), Förster, Heisig, Metzkes, Stötzer im Land Brandenburg, Berlin 2009, hier: S. 55.
Wiegartz, Veronika/Lubrecht, Rüdiger, …sich dem Stein stellen. Steinbildhauer des 20. Jahrhunderts, Bremen 2004, hier: S. 38 (als Liegende, 2003).

© VG Bild-Kunst, Bonn; Sylvia Hagen
Foto: Ilona Ripke