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Sachindex
Tiermalerei, Landschaftsmalerei, Rabe, Eichenbäume

Rabe

Werkverzeichnis-Nr.:
157
Objekttyp:
Alternative Titel:
Rabe im Winterwald - Heidrich, E. Charlotte, "Heinrich Basedow - Meine Lebenserinnerungen", Schleswig-Holstein, Monatshefte für Heimat und Volkstum, Heft 12, Dezember 1974
Entstehungsort:
Atelier, Kiel-Elmschenhagen
Technik / Material (Werteliste):
Öl, Holz, Temperafarbe
Technik / Material (Freitext):
Tempera und Öl auf Holz
Maße (HxBxT) :
70 x 50 cm
Signatur:
recto u.r.: Basedow 1974
Aktueller Standort:
Privatbesitz
Aktuelle Inventarnummer:
157
Aktuelle Präsentation:
Privatraum
Eigentümer:
Privatbesitz
Zugangsjahr:
1975
Zugangsart:
Geschenk
Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte:
Zu diesem Werk vgl. auch die Formbetrachtung nach: Schlick, Werden und Werk, S. 47, 55.

Motiv bereits 1951, WV 089 und 1963, WV 130

Im ausgehenden 19. Jh. beginnt die Diskussion über das Animalische im Wesen des Menschen. Intuitive Kräfte der Natur und Verstandeskräfte des Menschen geraten aus der bisherigen Polarität. Die bildende Kunst bietet diese Entwicklung „verschlüsselt“ in ambivalenter Symbolsprache.
Basedows Motive (Rabe, Eule, Vögel, Eichhörnchen, Katze, Hund, Maus oder Storch etc.) knüpfen an den Symbolismus des späten 19. Jhs. an, den u.a. die Tier-Symbolik kennzeichnet.
Basis dafür sind der philosophische Idealismus und Irrationalismus verschiedener Spielarten. Gesucht wird der tiefere Sinn hinter dem Gesehenen. Hier wurzeln auch völkisch-mystizistische Züge und die manieristische Mischung verschiedener Stilformen.

Vgl. Korrespondenz 1958-1977:
"Auch entwarf ich ein großes Bild: 'Rabe'. Es scheint sehr schön zu werden."
S. 206, Brief v. 26.11.1973

"Nun kommt das schöne Bild 'Rabe im Winterwald'."
S. 219, Brief v. 05.02.1974

"Nun fange ich das Rabenbild an. Die Zeichnung dazu bekommt ja Jörg v. N."
S. 220, Brief v. 24.02.1974

"Eben habe ich das Bild 'Rabe' angefangen."
S. 224, Karte v. 29.3.1974

"Aber nun weiß ich etwas noch Besseres: Er [Heinrich Konrad, S. J.] soll meinen 'Rabe', der inzwischen viel weiter gekommen ist, haben. In diesem Bilde sehe ich sehr viel, und ich will in ihm noch viel weiter in der Ausführung und noch stärker werden als jemals bisher."
S. 240, Brief v. 24.06.1974

"Auf meinen Wunsch, als mein 'Rabe' in Weißhöhung fertig war, kam, allerdings eine Woche zu spät, Herr Dr. Kruse aus Schleswig, um endlich einmal als Kunsthistoriker zu sehen, wie alle Bilder vor 1520 entstanden sind. [...] Mein 'Rabe' ist schon weit. Er scheint mein Lieblingsbild zu werden."
S. 241, Brief v. 14.07.1974

"Leider ist 'Rabe' auch heute noch nicht trocken. So muß ich warten, aber dann wird er weiter kommen."
S. 248, Brief v. 14.08.1974

"Aufzeichnungen konnte ich noch nicht machen, weil ich alles an den Raben gesetzt habe, der nun gestern in seiner Erscheinung fertig wurde."
S. 249, Brief v. 24.08.1974

"Der 'Rabe' ist nun ganz fertig und eine große Freude. Ich halte ihn fest, da ich ihn ja niemandem versprochen habe. Ich kenne ihn ja selbst noch nicht, kann ihn auch noch nicht ganz erfassen."
S. 256, Brief v. 22.10.1974

"Ihr Kollege Dr. Wiese war mit seiner Frau hier wegen des 'Rabe'. Ich sagte 30.000,- DM, was aber eine enorme Summe ist, obwohl ich zu diesem Preise auf dem Kunstmarkt nichts Annäherndes kaufen kann. [...] Außerdem hebe ich ja 'Rabe' für Sie auf."
S. 306, Brief v. 27.04.1975

"Bild 'Rabe', 50 x 70 cm. Angefangen: 29.03.1974. Fertig: 21.10.1974. Technik: Ei-Tempera mit Ölfarbenlasur. Massenverhältnis: Tempera 95 %, Ölfarbe 5%. Material: Massive Tafel aus Pappelholz mit rückseitig unverleimt eingeschobenen Rückleisten. Grundiert ist die Tafel (wie alle meine Bilder) mit dem seit 600 Jahren gebräuchlichen Grund aus Lenzin (feiner toter Gips), weiße Farbe in Pulverform, Lederleim und Wasser, aufgetragen in 10 hauchdünnen Anstrichen mit Trockenpausen."
[Lenzin = ungebrannter Naturgips; Analin = totgebrannter Gips, Füllstoff in Ölfarben. S. J.]
S. 326, Brief v. 03.08.1975

"Nun habe ich mir überlegt, daß ich Ihnen den 'Rabe', den ich ja immer gern in Ihrem Besitz wissen wollte, schenken will. Also nun gehört er Ihnen."
S. 329, Brief v. 17.08.1975

"Gestern hat Frl. Klein noch einmal viele Dia und Negative von 'Rabe' und 'Igel' gemacht. Aber das ist ja ausserhalb Ihres Programms."
S. 336, Brief v. 09.09.1975

"Schlußfirnis: Mastix-Firnis. Dieser muß in einigen Jahren hauchdünn wiederholt werden. Darauf erst wieder in 100 Jahren."
S. 353, Blatt ohne Datum

"Einmütige Begeisterung für meine Bilder bin ich ja gewöhnt. Uwe Bangert [Künstlerkollege, geb. Neumünster, 03.11.1927, S. J.] sagt, 'Rabe' und 'Eichhörnchen' stehen obenan."
S. 423, Brief v. 30.03.1977
Vorhandene Reproduktionsvorlage (beste Qualität):
Farbe Papier
Weitere Reproduktionsvorlagen:
Farbe Diapositiv
Kernbestand:
nein
Nachlassbestand:
nein

Basedow, Heinrich, Sammlung Dr. Heinz Müller / Korrespondenz Basedow an Dr. Müller 1958 - 1977, Hamburg 1977. Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte, Lücke ab 30.01.1961 bis 04.06.1966, hier: S. 206, 219, 220, 224, 234, 240, 241, 248, 249, 250, 256, 306, 326, 329, 336, 423,.
Heidrich, E. Charlotte, Heinrich Basedow "Meine Lebenserinnerungen", in: Schleswig-Holstein. Monatshefte für Heimat und Volkstum 26 (1974) 12, S. 327-328, hier: S. 328.
Kreis und Stadt Plön (Hg.), Malerei und Plastik im Schloß Plön. Ausstellung Schleswig-Holsteinischer Künstler, Plön 1978, hier: Einlage.
Manitz, Bärbel, "Ich habe immer nur das Schöne gemalt." Heinrich Basedow d.J. Der große Einzelgänger in der Malerei des 20. Jahrhunderts, 2018, hier: 180, Abb. S. 181.
Müller, Heinz/Schlick, Johann, Heinrich Basedow : Werden und Werk, Hamburg 1978, hier: S. WV 157. und Abb. 81.
Neumann, Michael/Jensen, Jens Christian, Heinrich Basedow - Bilder und Zeichnungen aus vier Jahrzehnten, Kiel 1980, hier: S. Katalog-Nr. 33,.
Rudolph, Michael, Heinrich Basedow - Gemälde und Zeichnungen, Kiel, Schloß - Rantzaubau 1984, hier: S. 59 und Farbtafel V.

© Ute Boeters
Foto: unbekannt / Foto: Sammlung Dr. Heinz Müller im Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte, Potsdam