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Sachindex
Tiermalerei, Landschaftsmalerei, Specht

Specht

Werkverzeichnis-Nr.:
166
Objekttyp:
Entstehungsort:
Atelier, Kiel-Elmschenhagen
Technik / Material (Werteliste):
Öl, Holz, Temperafarbe
Technik / Material (Freitext):
Tempera und Öl auf Holz
Maße (HxBxT) :
95 x 75 cm
Signatur:
recto u.r.: Basedow / 1979
Aktueller Standort:
unbekannt
Aktuelle Inventarnummer:
166
Aktuelle Präsentation:
unbekannt
Eigentümer:
unbekannt
Bemerkungen zur Provenienz:
Trotz intensiver Bemühungen gelang es nicht in allen Fällen, die Eigentümer ausfindig zu machen. Zur Klärung etwaiger Ansprüche bitten wir Sie, sich mit dem Förderverein des Potsdam-Museums e.V. <vorstand@fvpm.de> in Verbindung zu setzen.
Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte:
Im ausgehenden 19. Jh. beginnt die Diskussion über das Animalische im Wesen des Menschen. Intuitive Kräfte der Natur und Verstandeskräfte des Menschen geraten aus der bisherigen Polarität. Die bildende Kunst bietet diese Entwicklung „verschlüsselt“ in ambivalenter Symbolsprache.
Basedows Motive (Rabe, Eule, Vögel, Eichhörnchen, Katze, Hund, Maus oder Storch etc.) knüpfen an den Symbolismus des späten 19. Jhs. an, den u.a. die Tier-Symbolik kennzeichnet.
Basis dafür sind der philosophische Idealismus und Irrationalismus verschiedener Spielarten. Gesucht wird der tiefere Sinn hinter dem Gesehenen. Hier wurzeln auch völkisch-mystizistische Züge und die manieristische Mischung verschiedener Stilformen.

Vgl. Korrespondenz 1978-1988:
"Ich habe ein sehr schönes größeres Bild, ein Waldbild mit Waldteich und mit dem großen Buntspecht entworfen. Ich mache nun noch den großen Entwurf, der vielleicht etwas für Herrn Zimmermann wird."
S. 144, Brief v. 11.04.1979

"Der Kohleentwurf 'Specht' ist schon sehr weit. Er wird etwa 95 cm x 75 cm. Da ich von Natur ein sehr schneller Maler bin, geht auch eine so selten reiche Komposition sehr schnell. Morgen ist sie auch farbig fertig."
S. 148, Brief v. 19.04.1979

"Die Tafel für 'Specht' wird nun in Dänemark gemacht, ..."
S. 149, Brief v. 21.04.1979

"'Maus' wird etwa in 14 Tagen fertig sein, die Tafel für 'Specht' auch."
S. 153, Brief v. 09.05.1979

"Herzlichen Dank noch einmal für diesen freundlichen Empfang und natürlich tausend Dank für Ihre Zusicherung, bald einen 'Buntspecht' in unserer Wohnung zu haben."
S. 155, Brief v. 16.05.1979, Anhang (Abschrift eines Briefes des Apothekers Peter Hoffmann, Eckernförde):

"Mein Bild kommt gut weiter, weil ich nur an ihm arbeite. Das Schlimme ist, daß jedes Bild ein neues Problem ist. Es gibt kein Vorbild, nicht einmal bei mir, geschweige denn bei den Meistern. [...] Manchmal sieht ein Stadium des Bildes doll aus; man kann auch nicht gleich weiter malen, sondern muß sich gedulden und schuften, schuften, schuften. [...] Abends sehe ich mir das Bild an. Das ist aber kein Genuß. Dann lege ich die Reihenfolge der morgigen Arbeiten fest."
S. 164, Brief v. 26.06.1979

"Der Käufer von 'Specht': Apotheker Hoffmann, Eckernförde, Preis: ... DM. [...] Heute war gutes Wetter, das genau paßte, denn gestern abend hatte ich alle Lasuren fertig, die nun trocknen müssen, sodaß ich 3 Tage frei habe."
S. 175, Brief v. 06.09.1979

"Am 24.09.1979 genau um 18:00 Uhr war 'Specht' fertig. Das Bild brauchte also genau 4 Monate, denn am 24.05.1979 habe ich es begonnen."
S. 179, Brief v. 25.09.1979

"'Specht' ist nun ganz fertig. Er wird von Bangert und Freunden als mein bestes Bild gelobt, was aber nicht stimmt, weil alle meine Bilder schön sind von jeher, weil ich immer nur schöne und wichtige Motive male."
S. 180, Brief v. 01.10.1979

"Am Mittwoch rahmt die Pommern-Stiftung den 'Specht' ein. Nach dem Firnissen ist er eine Pracht geworden."
S. 188, Brief v. 23.11.1979

"Schon früh wurde ich angerufen und mir begeistert zu dem Bilde 'Specht', das in den 'K.N.' [Kieler Nachrichten, S. J.] abgebildet war, gratuliert."
S. 196, Brief v. 05.12.1979
Weitere Abbildung:

Specht, 1979
Tempera und Öl auf Holz
95 x 75 cm

© Ute Boeters
Foto: Ute Boeters
Vorhandene Reproduktionsvorlage (beste Qualität):
Farbe Papier
Weitere Reproduktionsvorlagen:
Farbe Diapositiv
Kernbestand:
nein
Nachlassbestand:
nein

anonym, Auf der Staffelei fotografiert: Heinrich Basedows Bild "Specht", in: Kieler Nachrichten 05.12.1979, hier: S. 11.
Basedow, Heinrich, Sammlung Dr. Heinz Müller / Korrespondenz Basedow an Dr. Müller 1978 - 1988, Hamburg 1988. Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte, hier: S. 144, 148, 149, 153, 155, 157, 158, 164, 168, 174, 175, 178, 179, 180, 188, 196,.
Manitz, Bärbel, "Ich habe immer nur das Schöne gemalt." Heinrich Basedow d.J. Der große Einzelgänger in der Malerei des 20. Jahrhunderts, 2018, hier: 182, Abb. S. 183.
Rudolph, Michael, Heinrich Basedow - Gemälde und Zeichnungen, Kiel, Schloß - Rantzaubau 1984, hier: S. 59.

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Foto: Ute Boeters