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Sachindex
Landschaftsmalerei, Blumenmalerei, Heckenrose

Heckenrose

Werkverzeichnis-Nr.:
164
Objekttyp:
Alternative Titel:
Verschiedentlich, auch vom Künstler, als "Heckenrosen" bezeichnet
Entstehungsort:
Atelier, Kiel-Elmschenhagen
Technik / Material (Werteliste):
Öl, Holz, Temperafarbe
Technik / Material (Freitext):
Tempera und Öl auf Holz
Maße (HxBxT) :
85 x 69 cm
Signatur:
recto u.r.: Basedow 1979
Aktueller Standort:
Pommersches Landesmuseum, Greifswald
Aktuelle Inventarnummer:
G3/79, Lfd.-Nr.: aa000025
Aktuelle Präsentation:
Depot
Eigentümer:
Pommersches Landesmuseum, Greifswald
Zugangsjahr:
2000
Zugangsart:
Ursprungsbestand
Voreigentümer:
1979-2000 Stiftung Pommern Kiel
1979- Alfried-Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung
Bemerkungen zur Provenienz:
Im Entstehungsjahr von der Alfried-Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung für die Stiftung Pommern vom Künstler erworben.
Die Stiftung Pommern löste sich 2000 auf und die Sammlungsbestände gingen an das neu gegründete Pommersche Landesmuseum Greifswald.
Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte:
Die Rose ist ein äußerst komplexes Symbol, das oft verbunden wird mit dem Rosengarten.
Basedows Nähe zur christlichen Ikonografie im Werklauf lässt einerseits vermuten, dass das Rosenmotiv in diesem Kontext steht. Andererseits könnte der Philosoph und Mystiker Jacob Böhme (1575-1624) mit seinen Weissagungen und Offenbarungen der güldenen Lilien- und Rosen-Zeit Anknüpfungspunkt gewesen sein.

Vgl. Korrespondenz 1958-1977:
"Ich will nun 'Wilde Rosen im Feld' malen."
S. 395, Brief v. 06.09.1976

"Ich bin noch möglichst viel draussen. Später arbeite ich dann wieder mehr zuhause. Z. B. 'Wilde Rosen', ein grosses Bild."
S. 397, Brief v. 23.09.1976

"Nun fange ich das große Bild 'Heckenrosen' und ein Tierbild [Waldkauz, S. J.] 70 x 59 cm für Dr. Krohn an."
S. 433, Brief v. 05.06.1977

"Täglich sehe ich mir wieder die Heckenrosen an und denke an ihr kommendes großes Bild."
S. 437, Brief v. 08.07.1977

Vgl. dazu Korrespondenz 1978-1988:
"Auch ich komme mehr zur Ruhe und Arbeit. Mein Entwurf für 'Heckenrosen' wird wunderbar. So einen großen, genauen habe ich noch nie gemacht."
S. 71, Brief v. 08.08.1978

"Sie sahen ja den in Arbeit befindlichen Entwurf. Herr und Frau Zimmermann, denen ich ja viel zu verdanken habe, und die ich sowieso Höchst [sic!] schätze, bekamen erstens einen Entwurf schon geschenkt, was allerhand ist, und bekommen den versprochenen weiteren Entwurf. [...] Das Motiv der Heckenrose ist so schwierig, weil es keine großen Formen enthält, wie sonst meine Bilder. Daher mußte ich zum Bleistift-Entwurf greifen. [...] Eine Eule ja, aber Heckenrosen lassen sich mit Kohle nicht zeichnen."
S. 76, Brief v. 23.08.1978

"Mein Entwurf sieht noch sehr blaß aus, da ja das Format sehr groß ist (83 x 70) und nur mit Bleistift gezeichnet und mit Wasserfarbe ganz leicht koloriert ist. Etwas stärker wird der Entwurf noch."
S. 78, Brief v. 04.09.1978

"Heute habe ich meinen Entwurf durchgepaust, sodaß ich ihn morgen auf die Tafel übertragen kann. Auch das alles sind große Arbeiten, und ich freue [mich, S. J.] auf baldiges Höhen. [...] Nun ist auch die Imprimitur [erste, auf die weiße Grundierung gebrachte eintönige Farbschicht, S. J.] gemacht und morgen kann ich mit Höhen anfangen."
S.81, Brief vom 19.09.1978

"Mit der Höhung des Bildes komme ich rasend schnell vorwärts trotz größtem Reichtum und möglichster Ausführlichkeit."
S. 83, Brief v. 26.09.1978

"Prof. Gerdes hat den Entwurf schon fotografiert. Da nun die 'Pommern-Stiftung' das Bild bekommt, soll Herr Salman den Entwurf bekommen.
An dem Bild arbeite ich täglich 6 Stunden, nur gestern 9, da ich bei Licht weiter Höhen konnte. Allein der Himmel ist nun schon 3 mal gehöht mit Millionen Strichen und 2 mal lasiert. Das brachte die Arbeit gewaltig vorwärts."
S. 87, Brief v. 21.10.1978

"Mein Bild sieht zwar z. Zt. sehr schlecht aus (wieder alles weiß), aber ich habe enorm geschafft.
Übermorgen dann kann ich lasieren. Das ist Genuß, aber vielleicht auch enttäuschend nach 2 Wochen täglicher Mühe von 6 - 9 Stunden Arbeit. Aber ich bin immer guten Mutes, denn es ist ja noch nicht aller Tage Abend."
S. 89, Brief v. 28.10.1978

"Jetzt ist mein Bild fertig. Ich brauche nur noch einige Tage zum Trocknen, um die letzten kleinen Säuberungen zu machen."
S. 111, Brief v. 18.01.1979

"Ich wurde angerufen von Frl. Wetzel [Stiftung Pommern, S. J.], die sagte, das Geld für 'Heckenrose' sei nun da, sie wollen in die Presse Fotos dieser Neuerwerbung bringen und hoffen auf ein ausführliches Begleitschreiben von mir, das schon fertig ist. Aber das Bild braucht noch 2 Tage, bis es ganz fertig ist."
S. 112, Brief v.2.01.1979

"Gestern habe ich am Bild noch die letzten Kleinigkeiten nachgeholt, sodaß es nun ganz fertig ist ..."
S. 117, Brief v. 06.02.1979

"Die Pommern-Stiftung hat schon Frau Boeters zum Aufnehmen des Bildes beauftragt. Ich lasse es noch etwas trocknen."
S. 118, Brief v. 06.02.1979

"Begleitschreiben zum Bilde 'Heckenrose' [Auszug, S. J.]:
Format: 85 x 69 cm
Technik: Ei-Tempera mit Ölfarblasuren
Material: Massive Holztafel mit 2 schwalbenschwanzförmig unverleimt eingeschobenen Rückleisten
Grundierung: Mit Leimwasser (70 g Leim zu 1000 g Wasser) bestrichen. Dann aus diesem Leimwasser mit feinem toten Gips (Analin, Lenzin) und mit pulverförmigem Weiß angerührter Grund, der in 11 hauchdünnen Anstrichen in 6 Stunden aufgetragen wurde.
Die Farbschicht des Bildes besteht zu 95 % aus weißer Ei-Tempera in feinsten Strichen (Höhung) und zu 5 % aus hauchdünn darübergezogener Ölfarbe (Lasierung). Temperastriche sind in einer Minute steinhart und sind undurchsichtig wie feiner weißer Marmor. Diese Höhung bildet auf dem vorher dunkel getönten Malgrund durch sich überkreuzende Strichlagen die plastischen gewölbten Formen der Dinge, die nunmehr fest dastehen. Jede dieser Formen bekommt nun seine bestimmte Farbe ..." [Anschlussseite fehlt, S. J.]
S. 124, Brief v. 21.02.1979

"Inzwischen war Frau Boeters wieder hier und machte Dias. Sie erzählte mir, wie hoch meine Bilder und meine Person bei der Pommern-Stiftung u.s.w. geschätzt würden, und daß es gewünscht würde, daß das Bild zu Ostern farbig in die 'K. N.' [Kieler Nachrichten, S. J.] käme."
S. 128, Brief v. 03.03.1979

"Eben wurde mit viel Freude und Anerkennung das Bild 'Heckenrose' von der Pommern-Stiftung abgeholt."
S. 143, Brief v. 03.04.1979

"Die Pommern-Stiftung, Kiel, Schloß, Rantzaubau, hat das Tempera-Bild "Heckenrose", 85 x 69 cm, am 06.04.1979 für ... DM abgeholt."
S. 144, Brief v. 11.04.1979
Weitere Abbildung:

Heckenrose, 1979
Tempera und Öl auf Holz
85 x 69 cm

© Ute Boeters
Foto: Ute Boeters
Vorhandene Reproduktionsvorlage (beste Qualität):
Farbe Papier
Weitere Reproduktionsvorlagen:
s/w Papier, Farbe Diapositiv
Kernbestand:
nein
Nachlassbestand:
nein

anonym, Heinrich Basedows jüngstes Bild "Heckenrose", in: Kieler Nachrichten 01.05.1979, hier: S. 9, Abb. und Text.
Basedow, Heinrich, Sammlung Dr. Heinz Müller / Korrespondenz Basedow an Dr. Müller 1958 - 1977, Hamburg 1977. Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte, Lücke ab 30.01.1961 bis 04.06.1966, hier: S. 395, 397, 407, 432, 433, 437,.
Basedow, Heinrich, Sammlung Dr. Heinz Müller / Korrespondenz Basedow an Dr. Müller 1978 - 1988, Hamburg 1988. Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte, hier: S. 71, 76, 78, 81, 83, 87, 89, 111, 112, 117, 118, 124, 128, 143, 144,.
Gaska, Rolf, Unverwechselbare Bilder. Heinrich Basedow stellt in der Stiftung Pommern aus, in: Kieler Nachrichten 20.10.1984 247, hier: Abb.
Gerdes, Hayo, Heinrich Basedow: Werden und Werk, in: Pommern / Kunst - Geschichte - Volkstum 17 (1979) 2, S. 30-34, hier: S. 32 - 34 mit Abb.
Neumann, Michael/Jensen, Jens Christian, Heinrich Basedow - Bilder und Zeichnungen aus vier Jahrzehnten, Kiel 1980, hier: S. Katalog-Nr. 36,.
Paczkowski, Renate, Stiftung Pommern - Katalog der Gemälde, Kiel 1982, hier: S. 22, Farbtafel 32.
Rudolph, Michael, Heinrich Basedow - Gemälde und Zeichnungen, Kiel, Schloß - Rantzaubau 1984, hier: S. 60, Titelbild, Farbtafel VI.
Wetzel, Helga/Rudolph, Michael/Dr. Mohns, Paul/Dr. Schlisske, Horst, 20 Jahre Stiftung Pommern 1967 - 1986, Kiel 1986, hier: S. 21.

© Ute Boeters
Foto: Ute Boeters