Die Mutter, Henny Paris (1906-1982), war gelernte Weißnäherin und Hausfrau. Der Vater, Rupprecht Paris (1902-1955), war Schauspieler und Sänger.
Prägendes Kriegserlebnis 1945: Rettung aus dem Keller der brennenden Bürgerschule Sondershausen beim Einmarsch der amerikanischen Armee. Im Gedenken an diese Rettung vieler Familien entstand 2004 für die Andreaskapelle der Stadtkirche „St. Trinitatis“ in seiner Heimatstadt Sondershausen ein Flügelaltar mit Predella.
1948
Volksschulabschluss in Weimar
1950
Abschluss der Lehre als Kunstglaser und Glasmaler in Weimar. Erste Abendaktstudien bei Prof. Herbig an der Bauhochschule Weimar. Schrift- und Freihandzeichenkurse bei Prof. Schäfer-Ast, Bert Schoner und Otto Paetz.
1950 – 1952
Hochschulreife an der Arbeiter- und Bauernfakultät (ABF) der Friedrich-Schiller-Universität Jena
1952 – 1953
Volontariat bei Prof. Anton Loew (Restaurierung) im Museum Schloss Friedenstein Gotha
1953 – 1958
Studium der Wandmalerei an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee Lehrer: Toni Mau, Bert Heller, Prof. Arno Mohr; Diplom bei Prof. Kurt Robbel; Beginn der Freundschaft mit Prof. Gabriele Mucchi
1959
freischaffend tätig als Maler in Berlin; erste Reise in die Sowjetunion (3000 km auf der Wolga)
Kunst im öffentlichen Raum
Giebelwandgestaltung „Landschule“ (Entwurf ) für die Turnhalle der Oberschule Wustermark, heute „Astrid-Lindgren-Grundschule“; Ausführung des Sgraffito gemeinsam mit Helmut Symmangk, Klaus Roenspieß, Rolf Schubert, Hans Vent und Horst Sagert
1961
Mitglied im Verband Bildender Künstler Deutschlands
1960 – 1961
Aufenthalt in der LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) Wartenberg bei Berlin zusammen mit dem Maler Horst Zickelbein. Es entstehen das Wartenberg-Tryptichon (jetzt: Galerie der Stadt Neubrandenburg) sowie zahlreiche Grafiken und Zeichnungen.
1961
Heirat - aus der Ehe mit der Fotografin Helga Paris gehen die Kinder Robert (*1962) und Jenny (*1964) hervor.
1962
Beteiligung an der IV. Kunstausstellung der DDR in Dresden mit dem Bild "Großes Stilleben mit Sonnenblumen und Quitten" sowie Grafiken zum Theaterstück „Frau Flinz“ von Helmut Beierl (Berliner Ensemble)
1963 – 1966
Meisterschüler bei Otto Nagel an der Deutschen Akademie der Künste Berlin; enge Arbeitskontakte zu Fritz Cremer, Begegnungen mit Hanns Eisler und Ernst Busch
1965 – 1990
Gründungsmitglied der Triennale "Intergrafik" Berlin, von 1979 bis 1989 deren Vorsitzender
1967 – 1968
sechs Tafeln zu Gedichten von B. Brecht anlässlich der Namensgebung der Grundschule "Bertolt Brecht" in Schwedt/Oder durch Helene Weigel
1969 – 1970
Wandmalerei „Lob des Kommunismus“ zum Gedicht von B. Brecht für den Konferenzsaal im Haus der Zentralverwaltung für Statistik der DDR am Berliner Alexanderplatz; neuer Standort seit 2010 ist das DDR–Museum in Berlin; Illustrationen zur Lyrik-Sammlung „Die Drahtharfe“ von Wolf Biermann; Konflikte mit Staatsfunktionären auch wegen der jahrelangen Freundschaft mit Robert Havemann und Wolf Biermann
1970
Didaktische Bildtafeln für die Reha-Kinderklinik am Klinikum Berlin-Buch; Verleihung des Kunstpreises der FDJ durch Li Weinert
1970 – 1975
Arbeit am “Brunnen der Jugend im Sozialismus“ (Emailletechnik) für das Stadtzentrum von Karl-Marx-Stadt (jetzt Chemnitz); neuer Standort seit 2020: Sportzentrum Reichenhainer Straße in Chemnitz
1971
Arbeiten für das Theater – Volksbühne Berlin: Gesamtausstattung zu „König Hirsch“ von Carlo Gozzi, Regie: Benno Besson, Brigitte Souberan; 11 Jahre auf dem Spielplan
1972
Arbeiten für das Theater – Opernhaus Sofia (Bulgarien): Gesamtausstattung zu „Carmina Burana“ von Carl Orff; Ballettinszenierung für das „Arabesk“-Ensemble Sofia, Regie: Juan Corelli (Kanada)
ab 1972
Studienreisen (z.T. mehrfach) in die Sowjetunion/jetzt Russland, Bulgarien, Kuba, Italien, Österreich, Spanien, Portugal, Frankreich, Griechenland, Türkei, Schweden, Norwegen, Dänemark, Israel, Syrien, Jordanien, Indien, Irland, Schweiz
1973 – 1974
Nach dem Putsch durch Pinochet in Chile Beschäftigung mit lateinamerikanischen Themen, mit dem chilenischen Dichter und Schriftsteller Pablo Neruda und dem brasilianischen Dramatiker Francisco Pereira da Silva; Beginn der Arbeit am Wandbild „Solidarität“ für den Palast der Republik in Berlin (seit dem Abriss des Palastes eingelagert im Fundus des Deutschen Historischen Museum Berlin)
1975
Übersiedlung nach Rostock-Lichtenhagen; Beginn der Arbeit am Wandbild „Von der Verantwortung des Menschen“ nach einem Gedicht von Paul Eluard für das Wohngebiet Rostock-Evershagen
1977
Wahl zum Mitglied des Zentralvorstandes und des Präsidiums des Verbandes Bildender Künstler der DDR.
1978
Gemälde „Streit zwischen Marsyas und Apollon“ nach Franz Fühmann für das Gewandhaus Leipzig; Wandteppiche „Huldigung für Hanns Eisler“ und „Odysseus und die Sirenen“ für die Konzerthalle im Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg
1978 – 1982
Arbeit am Wandbild „Triumph des Todes, Triumph des Lebens“ für das Foyer im Theater Schwedt/Oder; der Künstler erachtete dieses 4 x 16 m große Bild als seine wichtigste Wandarbeit
1985
Heirat mit Isolde Hanke; Anna (*1976) ist das gemeinsame Kind; Verlegung des Wohnsitzes von Rostock nach Rangsdorf, im Süden von Berlin
1985 – 1986
Gobelins für die Komische Oper Berlin zum Oratorium „Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn; seit 2008 befinden sich die Gobelins als Dauerleihgabe der Stadt Sondershausen in der Thüringischen Landesmusikschule in Sondershausen
1985 – 1990
Wahl zum Vorsitzenden des Verbandes Bildender Künstler der DDR (Bezirk Berlin)
1987 – 1988
Arbeit an zwei Deckengemälden "Landleben", Gutshaus Groß Machnow
1987 – 1990
Wandteppiche für die Komische Oper in Berlin zum Oratorium „Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn
1989
Mitorganisator der großen Demonstration am 4. November auf dem Alexanderplatz, zusammen mit den Verbänden Berliner Bildender Künstler und Theaterschaffender
1993 – 1998
Professur für Malerei und Berufung an die Hochschule für Kunst und Design "Burg Giebichenstein" Halle/Saale bis zur Emeritierung
2004
Flügelaltar für die Andreaskapelle in der Stadtkirche St. Trinitatis in Sondershausen
2010
Porträt "Wolf Biermann" für die Galerie der Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger im Abgeordnetenhaus Berlin
2013
Auszeichnung mit dem Ehrenpreis des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg für das Lebenswerk
2021
Ronald Paris starb am 17. September in Rangsdorf. Sein Grab befindet sich auf dem Städtischen Friedhof in Weimar.
Triennale "Intergrafik" Berlin
Verband Bildender Künstler Deutschlands (VBKD), 1970 umbenannt in Verband Bildender Künstler der DDR
Einzelausstellungen
1961 Magdeburg | Kunsthistorisches Museum
1962 Berlin-Weißensee | Kunstkabinett bei Lothar Lang
1964 Leipzig | Museum der bildenden Künste (MdbK)
1965 Weimar | Antiquariat Katarina Becker
1970 Ahrenshoop | Kunstkaten
1972 Leipzig | Galerie der Genossenschaft „Wort und Werk"
1973 Karl-Marx-Stadt | Galerie Oben
1978 Berlin | Galerie „Arkade“
1979 Rostock | Kunsthalle
1982 Wien | Globusgalerie am Stephansdom
1983 Rostock | Kunsthalle (Katalog), Berlin | Tip-Galerie Theater im Palast
1984 Neubrandenburg | Haus der Kultur und Bildung
1985 Weimar | Kunsthalle am Theaterplatz
1988 Leipzig | Museum der bildenden Künste (MdbK)
Schwerin | Galerie am Pfaffenteich
1989 Rauris (Österreich) | Vogelmeierhaus
1990 Berlin | Galerie Haus am Lützowplatz
1991 Berlin | Antiquariat Kiepert
1992 Bozen | Galerie "A", Tiroler Künstlerbund
Braunschweig | Hochschule für Bildende Künste (HBK)
1993 Potsdam | Galerie am Neuen Palais
Schwedt/ Oder | Galerie im Ermelerspeicher (Katalog)
Sondershausen | Galerie im Schlossmuseum
1994 Halle/S. | Rathausgalerie
1995 Hofgeismar | Galerie am Markt
1997 Berlin | Galerie „M" des Stadtbezirks Marzahn
2002 Sondershausen | Galerie im Schlossmuseum
2003 Berlin | Galerie Mitte
Ahrenshoop | Kunstkaten
Luckenwalde | Kreishaus
Waren (Müritz) | Galerie in der Müritz-Sparkasse
2004 Beeskow | Galerie der Burg Beeskow
2005 Berlin | Galerie 100
2006 Schloss Granitz | Kunststiftung Rügen
Berlin | ZeitGalerie Friedrichshagen
2008 Lob des Realismus - Retrospektive 2008 (Katalog). Ausstellungen in
Sondershausen | Galerie im Schlossmuseum
Schwerin | Schleswig-Holstein-Haus
Potsdam | Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
2009 Berlin | Galerie am Gendarmenmarkt
Kunstvereine in Suhl, Erfurt, Rostock
2010 Bützow | Kunsthaus
2011 Strausberg | EWE KUNSTPARKHAUS
Berlin | Galerie der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde (GBM)
Meißen | Evangelische Akademie im St. Afra-Kloster
2012 Merseburg | Willi-Sitte-Galerie
2013 Sondershausen | Galerie im Schlossmuseum
Berlin | ZeitGalerie Friedrichshagen
Großbodungen (Eichsfeld) | Galerie in der Burg
Baruth/ Glashütte | Galerie Packschuppen
2014 Rangsdorf | Rathaus
Wernigerode | Galerie im Ersten Stock, Wernigeröder Kunst und Kulturverein
2015 Berlin | Schloss Hohenschönhausen
2016 Königs Wusterhausen | Bürgerhaus „Hanns Eisler"
Rostock | Hochschule für Musik und Theater und Kunstverein Rostock
Berlin | MedienGalerie, ver.di Berlin-Brandenburg und LadenGalerie der Zeitung "Junge Welt"
Neustrelitz | Galerie Neustrelitz
2017 Berlin | Kulturhaus Karlshorst (Katalog)
Cottbus | Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst
2018 Wünsdorf-Waldstadt | Neue Galerie
Sondershausen | Galerie im Schlossmuseum
Magdeburg | Galerie Himmelreich
2019 Potsdam | Museumshaus „Im Güldenen Arm"
Leuna | Galerie im cCe Kulturhaus
2020 Berlin | Schloss Biesdorf (Katalog)
2023 Frankfurt (Oder) | Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst
Ausstellungsbeteiligungen(Auswahl)
1959 Weimar | Kunsthalle am Theaterplatz (mit Hans Vent und Wieland Förster)
1973 Berlin | Meisterschüler der Akademie der Künste
1981 Cottbus | Galerie Carl-Blechen (mit Jo Jastram, Katalog)
1997 Stendal | Winckelmann-Museum (mit Wolfgang Friedrich)
1998 München | Galerie im Englischen Garten (mit Jan Skuin und Rüdiger Röhl)
1999 Bernau | Galerie Bernau (mit Sonja Eschefeld und Siegfried Krepp)
2001 Berlin | Galerie Hintersdorf (mit Marguerite Blume-Cárdenas)
2003 Rangsdorf | Galerie KUNSTFLÜGEL (mit Karla Gänssler)
2009 Schloss Granitz | Kunststiftung Rügen (mit Horst mit Peter Meyer)
2010 Rangsdorf | Galerie KUNSTFLÜGEL (mit Studenten der Malklasse des Künstlers von der
Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein)
2013 Potsdam | Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte "Lebenswerke" (mit Sabina Grzimek, Werner Stötzer,
Wieland Förster, Bernhard Heisig, Harald Metzkes)
2018 Berlin | Kunsthandel Dr. Wilfried Karger (mit Anna-Franziska Schwarzbach)
2021 Wustrow | Kunstscheune Barnstorf (mit Marguerite Blume-Cárdenas)
2022 Halle/Saale | Galerie Talstrasse (mit Helga Paris, Sabina Grzimek, Wolfgang Leber,
Harald Metzkes, Dieter Goltzsche, Charlotte Pauly, Núria Quevedo, Christa Böhme,
Wilfried Fitzenreiter, Manfred Böttcher)
2023 Merseburg | Willi-Sitte-Galerie (mit Helmut Symmangk)
Seit 1960 regelmäßige Beteiligung an allen wesentlichen Kunstausstellungen in der DDR. Außerdem bis ins hohe Alter Beteiligung an Malerei-Ausstellungen u.a. in Moskau, Marokko, Warschau, Finnland, Sofia, Havanna, Offenburg, Esslingen, Paris, Krefeld, Merseburg, Neuhardenberg, Wünsdorf-Waldstadt, Worpswede, Schweden, Norwegen, Syrien, Österreich, Budapest, Hanoi, Bagdad, Venedig (Biennale); Teilnahme an Grafikbiennalen in Ljubljana, Fredrikstadt, Krakau, Varna, Maidanek, Prag
1967 Käthe Kollwitz Medaille der "Intergrafik"
1970 Kunstpreis der FDJ
1976 Nationalpreis der DDR für Kunst und Literatur II. Klasse, Medaille „Banner der Arbeit".
1977 Kunstpreis des FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund)
zusammen mit dem Bildhauer Jo Jastram und dem Architekten Peter Baumbach, Rostock
2013 Ehrenpreis des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg für das Lebenswerk
Nationalgalerie Berlin; Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Galerie „Neue Meister"; Eremitage, St. Petersburg; Märkisches Museum, Berlin; Sammlung Ludwig, Oberhausen; Casa las Amerika, Havanna; Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen; Kunstsammlung Gera; Staatliches Museum Schwerin; Kunsthalle Rostock; Museum der bildenden Künste Leipzig; Angermuseum Erfurt; Kunstsammlung Sondershausen; Kulturhistorisches Museum Magdeburg; Kunstsammlung Neubrandenburg; Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst Cottbus und Frankfurt (Oder); Kleist-Museum Frankfurt (Oder); Universitäten Rostock und Greifswald, Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ und Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, Salecina (Schweiz), Winckelmann-Museum Stendal sowie in privaten Sammlungen im In- und Ausland.
Akademie der Künste Berlin/ Archiv