Vater: Bruno Böhm (1875–1953), Lehrer
Mutter: Elise Böhm, geb. Mogwitz (1887–1963), Hausfrau
Schwester: Lieselotte Kühn, geb. Böhm (1908–1993)
1913–1917 Besuch der 227. Gemeindeschule Berlin
1917–1922 Besuch des Realgymasiums Berlin- Treptow
1922–1924 Besuch der Städtischen Scharfenberg-Schule bei Berlin-Tegel
1924–1932 Studium Malerei und Grafik an der Vereinigten Staatsschule für freie und angewandte Kunst in Berlin- Charlottenburg
bei Prof. Ernst Böhm, Prof. Emil Orlik, Prof. Ferdinand Spiegel
1927 4 Monate Volontär bei Kuhl&Wagner, Heinersdorf: Glasmalerei&Mosaik in Berlin-Treptow
Bis Winter 1928 Erntearbeiter
1928–1932 Studium und anschließender Meisterschüler bei Prof. Karl Hofer
Sommer 1928 beurlaubt, um Wahrzeichen zu malen und Aufträge auszuführen, zwei Reisen nach Böhmen
Landarbeit auf Gut Molkenberg bei Fürstenwalde
2 Landschaftsaufträge vom Gutsbesitzer Cyliase, Molkenberg
Porträtaufträge von Dr. Schröder, Sanatorium Braunlage/Harz und von Gutsbesitzer und Minister a.D. v. Grone, Holzminden
längere Reisen nach Südtirol, Süddeutschland und an die Ostseeküste
1932–1934 Geschäftsführer im Café Odeon in Berlin SW 29,
ebendort künstlerische Wandgestaltung im Café
1934 nach Erhalt des Preisgeldes in Höhe von 400 RM für den 4. Preis eines von der Deutschen Arbeitsfront ausgeschriebenen Wandmalerei-Wettbewerbs halbjährige Studienreise mit dem Fahrrad nach bzw. in Italien
1934–1940 selbstständig als akademischer Maler
1935 fünfmonatige Italienreise
ab 1936 Ausstellungsleiter in der N.S.G. (nationalsozialistischen Gemeinschaft) "Kraft durch Freude", Gau Berlin
1936 Gast im Schulungslager ("Künstlerkameradschaftslager") der Gauschule Hohenlychen der Gauer Kurmark der NSDAP
1936–1939 künstlerische Organisation und Leitung von Fabrikausstellungen
u.a. bei Borsig und der AEG zusammen mit Renée Sintenis, Werner Heldt, Ludwig Kasper und Herbert Tucholski,
enge Verbindungen zur Ateliergemeinschaft Klosterstrasse
1938 Antrag auf Mitgliedschaft in der NSDAP, Ortsgruppe Berlin
"Nun veranlasste mich im Herbst 1938 mit klarem Hinweis auf meine sonst fällige Entlassung oder Bestrafung der Sachbearbeiter Herr Gebbers, meinen Eintritt in die Partei zu beantragen. Ich hielt im Interesse der Verkäufe für die Kameraden, die damals in grosser Not und ohne offizielle Ausstellungsmöglichkeit waren, im Interesse der Sichtbarmachung und Würdigung der Moderne, im Interesse der Aufklärung, die ich in der Lage war, Hellhörigen und Zweifelnden und auch den gläubigen Laien zu geben, es für meine Pflicht, meine Arbeit fortzusetzen und die Parteizugehörigkeit in Kauf zu nehmen." (Quelle: Heinz Böhm, Berlin SW 29, Blücherstr. 56, Antrag auf Denazifizierung, undatiert, S. 2)
1939 Studienreise nach Italien und Jugoslawien
1940 Mitgliedschaft in der NSDAP, Ortsgruppe Berlin (Nr. 7615275)
1940–1945 dienstverpflichtet als Trickfilmzeichner bei der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt in Berlin-Adlershof,
als Asthmatiker war Heinz Böhm kriegsuntauglich (Ersatzreserve II)
1942 Heirat mit Christel Ehrenberg,
Wegzug aus Berlin nach Königs Wusterhausen wegen der anhaltenden Bombenangriffe
1943 Geburt des ersten Sohnes Wolfgang (verstarb nach 2 Monaten)
1945 Arbeitseinsätze im städtischen Dienst, Königs Wusterhausen
1945–1946 kunstgewerbliche Tätigkeit bei Harald Kauffmann und Erna Witt in Berlin
1946 Geburt der Tochter Susanne
1947–1954 selbstständig als akademischer Maler
1948 Geburt des Sohnes Hans
1953 Teilnahme am ersten Künstlerseminar in Petzow bei Potsdam, dort Beginn einer lebenslangen Freundschaft mit Kurt Robbel (später Professor an der Kunsthochschule Berlin- Weißensee) und Hans Engels aus Leipzig
1954–1963 Tätigkeit als Chefzeichner für Trickfilme im DEFA Studio für populärwissenschaftliche Filme in Potsdam-Babelsberg
1955 Umzug der Familie von Königs-Wusterhausen nach Potsdam-Nedlitz
1963–1988 selbstständig als Maler und Grafiker
Sein Atelier in Potsdam-Nedlitz am Weißen See war seit den 1960er Jahren beliebter Treffpunkt der älteren bzw. etablierteren Potsdamer und Berliner Künstler wie Hubert Globisch, Toni Mau und Herbert Wohlert; auch der Bildhauer Hans Klakow aus Brieselang war häufig zu Gast. Gleichwohl war die junge Berliner und Potsdamer Künstlergeneration mit ihm in engem Austausch. Dazu gehörten Hans Joachim Biedermann, Dieter Goltzsche, Walter Lauche, Wolfgang Liebert, Manfred Nitsche, Peter Panzner, Ronald Paris, Barbara und Karl Raetsch, Manfred Rößler, Peter Rohn, Herbert Sander, Dieter Schumann, Wolfgang Thiel und Wolfgang Wegener.
In den 1970 und 1980er Jahren mehrere Reisen nach Böhmen und in das Riesengebirge
1982 Vorschlag für den Nationalpreis der DDR
Ausreise der Tochter Susanne aus der DDR
1983 arbeitet der damalige Student der Kunstgeschichte (Humboldt-Universität, Berlin), Bernd Patzelt, im Auftrag der Galerie Sozialistische Kunst in Potsdam gemeinsam mit Heinz Böhm an der Erstellung eines Werkverzeichnisses.
Die Zeit in Potsdam-Nedlitz zählt zu den produktivsten Jahren seines künstlerischen Schaffens, durch öffentliche Aufträge war ein gesichertes Auskommen für sich und die Familie gewährleistet.
Heinz Böhm starb am 07.05.1988 in Potsdam-Nedlitz.
Seit den 1990er Jahren (bis 2007) wurde das Werk von Heinz Böhm von der Galerie Samtleben in Potsdam vertreten.
ab 1934 Mitglied der Reichskulturkammer im Fachverband Deutscher Maler und Grafiker e.V.
ab 1950 Mitglied im Kulturbund zur Demokratischen Erneuerung Deutschlands
ab 1952 Mitgliedschaft in Verband Bildender Künstler Deutschlands, Bezirksverband Potsdam
ab 1972 Mitglied im Verband Bildender Künstler der Deutschen Demokratischen Republik, Bezirksverband Potsdam,
dort auch Mitglied der Sektionsleitung Maler / Grafiker
Einzelausstellungen
1960 Potsdam, Galerie der Genossenschaft "Kunst der Zeit", Heinz Böhm – Aquarelle
1961 Rieben, Dorffestspiele (mit Hubert Globisch)
1962 Fahrland, Oberschule, Heinz Böhm – Aquarelle auf Fahrland
1962 Potsdam-Babelsberg, Galerie der Genossenschaft „Kunst der Zeit“, Heinz Böhm – Aquarelle
1964 Potsdam, Haus des Handwerks
1966 Potsdam, Informationszentrum am Platz der Einheit, Heinz Böhm, Aquarelle und Grafiken
1968 Berlin, Galerie im Turm, Heinz Böhm – Malerei
1968 Königs Wusterhausen, Klubhaus „Hanns Eisler“, Heinz Böhm – Aquarelle und Grafik
1969 Babelsberg, Galerie der Genossenschaft "Kunst der Zeit", Heinz Böhm – Aquarelle und Temperabilder
1972 Potsdam, Kulturhaus „Hans Marchwitza“, Heinz Böhm zum 65. Geburtstag – Malerei und Grafik
1974 Opole (Polen), Galerie Propozycji, Heinz Böhm – Aquarelle
1980 Potsdam, Kulturhaus „Hans Marchwitza“, Heinz Böhm – Malerei
1982 Berlin, Galerie im Alten Museum, Heinz Böhm – Malerei
1983 Potsdam-Babelsberg, Klub der Film- und Fernsehschaffenden, Potsdam-Babelsberg, Heinz Böhm – Malerei
1987 Potsdam, Staudenhofgalerie, Heinz Böhm – Malerei
1992, Potsdam, Galerie Samtleben, Heinz Böhm zum 85. Geburtstag
1997 Potsdam, Galerie Samtleben, Heinz Böhm. Den Sinnen ein Fest
1997 Königs Wusterhausen, Stadtverwaltung, Heinz Böhm. Den Sinnen ein Fest
1998 Berlin-Neukölln, Galerie im Saalbau, Heinz Böhm. Den Sinnen ein Fest
1998 Potsdam, Technologie- und Innovationsagentur (T.IN.A.), Haus der Industrie
2000 Potsdam, Galerie Samtleben, Heinz Böhm. Den Sinnen ein Fest
2007 Potsdam, Galerie Samtleben, Heinz Böhm. Tanz des Lebens – Malerei – Grafik
2007 Potsdam, Altes Rathaus, „Stille Tage“ Paul Strecker / Heinz Böhm
2008 Ranzig bei Beeskow, Gartengalerie, Heinz Böhm zum 20. Todestag
2013 Potsdam, Museumshaus „Im Güldenen Arm“, Heinz Böhm. Den Sinnen ein Fest
2015 Burg Friedland bei Beeskow, Heinz Böhm – Landschaften, Portraits, Akte
2016 Königs Wusterhausen, Dahmeland-Museum, Heinz Böhm – Aquarelle aus Königs Wusterhausen
2016 Briescht bei Beeskow, Dietrich Galerie in der Alten Försterei, Heinz Böhm – Akte
2018 Museumshaus „Im Güldenen Arm“, Potsdam
Gruppenausstellungen
1932 Berlin, Preußische Akademie der Künste, Großer Staatspreis
1936 Berlin, Preußische Akademie der Künste, Großer Staatspreis
1938 Berlin, Preußische Akademie der Künste, Großer Staatspreis
1949 Potsdam, Ausstellungshalle am Lustgarten, Brandenburgische Landeskunstausstellung
1961 Potsdam, Ausstellungspavillon am Platrz der Einheit, Künstler nehmen Partei [zum Mauerbau]
1962 Potsdam, Heimatmuseum am Lustgarten, VI. Bezirkskunstausstellung des VBKD, Bezirk Potsdam
1964 Frankfurt (Oder), Ernst-Kamieth-Halle, VII. Bezirkskunstausstellung des VBKD, Bezirk Potsdam
1965 Kleinmachnow, Hakeburg, Kunst-Messe Berliner und Potsdamer Künstler
1966 Berlin, Neue Berliner Galerie, Wir lieben das Leben
1966 Berlin, Ausstellungsort unbekannt, 20 Jahre SED
1969 Potsdam, Ausstellungszentrum Heinrich-Mann-Allee, Bezirkskunstausstellung Potsdam
1969 Potsdam, Kulturhaus "Hans Marchwitza", Architektur und bildende Kunst. Ausstellung zum 20. Jahrestag der DDR
1971 Potsdam, Kulturhaus „Hans Marchwitza“, 9. Bezirkskunstausstellung
1972/1973 Dresden, Albertinum, VII. Kunstausstellung der DDR
1979 Potsdam, Orangerie/Turmgalerie im Park Sanssouci, Künstler der Gegenwart sehen Sanssouci
1982/1983 Dresden, Albertinum, IX. Kunstausstellung der DDR
1987/1988 Dresden, Albertinum, X. Kunstausstellung der DDR
Kunst im öffentlichen Raum
Balkonverkleidungen Ludwigsfelde
Pflanzenornamentik. ca. 1955
ca. 60 cm hoch x 180 / 60 cm breit
derzeitiger Verbleib unbekannt
Kindergarten Ludwigsfelde
"Märchenteppich", 1962
Siebdruck auf Stoff
120 cm hoch x 180 cm breit
derzeitiger Verbleib unbekannt
Kindergarten Ludwigsfelde
"Kinder und Tiere", 1962
Gipsschnitt
Höhe unbekannt, ca. 500 cm lang
derzeitiger Verbleib unbekannt
Wandbild für den Speiseraum der Gärtnerischen Produktionsgenossenschaft Neufahrland
"Obstpflücker", 1965
ca. 160 cm hoch x ca. 350 cm breit
derzeitiger Verbleib unbekannt
Ambulatorium Nord in Brandenburg/Havel (Zahnarztwarteraum für Schulpflichtige und Lehrlinge)
"Aus der Odyssee" (5 Tafeln), 1967
Mischtechnik auf Hartfaserplatten
70 cm x 70 cm bzw. 70 cm x 40 cm
derzeitiger Verbleib unbekannt
Ambulatorium Nord in Brandenburg/Havel (Kleinkinderwarteraum)
"Zirkusbilder" (7 Tafeln), 1967
Mischtechnik auf Hartfaserplatten
70 cm x 70 cm bzw. 70 cm x 40 cm
derzeitiger Verbleib unbekannt
Glasfenster Postfiliale am S- Bahnhof Babelsberg
5 Glasfenster mit Szenen aus dem Postleben, 1968/1969
farbige Glasfenster, je Fenster ca. 80 cm hoch x ca. 250 cm breit
derzeitiger Verbleib unbekannt (Adaptierte Motive auf Plexiglas sind seit dem 11.09.2024 im Gebäude zu sehen.)
Brunneneinfassung auf dem Gelände der Erweiterten Oberschule und des Internates für Kinder von Mitarbeitern des Außenministeriums in Königs Wusterhausen, 1970 bis 1973
6 Betonelemente mit Szenen aus dem Schulalltag, je Element ca. 250 cm hoch x ca. 150 cm breit
bis 2016 am alten Standort, nach dem dortigen Neubau eines Schulgebäudes Verbleib unbekannt
Wandbild für den Speisesaal vom FDGB- Heim in Neu-Globsow
"Frauen am Strand", 1974
Tempera
250 cm hoch x 650 cm breit
Heute: Kunstarchiv Beeskow
Wandbild für die Erweiterte Oberschule "August Bebel" in Michendorf
"August Bebel im Reichstag 1905", 1974
Tempera
162 cm hoch x 273 cm breit
Heute: Beratungsraum der SPD- Fraktion im Landtagsgebäude Potsdam
1934 4. Preis bei einem Wandmalereiwettbewerb der Deutschen Arbeitsfront in Berlin
1935 1. Preis der Stadt Berlin im Rahmen der Ausschreibung "Das schöne Berlin" für die Wandmalerei "Berliner Stadtlandschaft"
1949 Preisträger der 1. Landeskunstausstellung in Potsdam
1974 Theodor-Fontane-Preis für Kunst und Literatur (vergeben vom Rat des Bezirkes Potsdam)
1987 Hans-Grundig-Medaille (vergeben vom Verband Bildender Künstler der DDR)
Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Potsdam
Kunstarchiv Beeskow
Archiv Heinz Böhm, Ranzig
- Werkverzeichnis Heinz Böhm in Zusammenarbeit mit Bernd Patzelt (Typoskript), 1983
Akademie der Künste, Berlin, Archiv bildende Kunst
archiv.adk.de/BildsucheFrames?easydb=ci4l28dbtu0l3f069262mlm6a2&ls=2&ts=1691406458
Heinz Böhm (vor links) in seiner Ausstellung zum 80. Geburtstag im Potsdamer Kulturhaus "Hans Marchwitza" 1987 (vorn rechts: Renate Bergerhoff)
© Archiv Heinz BöhmHeinz Böhm in seiner Ausstellung zum 80. Geburtstag im Potsdamer Kulturhaus "Hans Marchwitza" 1987
© Archiv Heinz BöhmHeinz Böhm in seiner Ausstellung zum 80. Geburtstag im Potsdamer Kulturhaus "Hans Marchwitza" 1987 (v.l.n.r. Renate Bergerhoff, Wolfgang Haupt, Heinz Böhm, Wolfgang Wegener)
© Archiv Heinz Böhm