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Themen

Sachindex
Porträtbüste, Wissenschaftler, SMAD-Kulturoffizier, Entwurf, Aufführung, Auftragswerk

Personenindex
Ludschuweit, Jewgenij Fjodorowitsch

Professor Jewgenij Fjodorowitsch Ludschuweit (1899-1966)

Werkverzeichnis-Nr.:
111
Objekttyp:
Entstehungsort:
Atelier Berlin-Altglienicke
Technik / Material (Werteliste):
Bronzeguss
Technik / Material (Freitext):
Bronzeguss, grüne Patina
Maße (HxBxT) :
31 x 17.5 x 18.5 cm
Gesamthöhe: 42.5 cm
Aus einer Auflage von:
2
Tatsächliche Auflagenhöhe:
2
Herstellung:
unbekannt
Bemerkungen zum Multiplikat:
Es handelt sich um eine Kleinstauflage, keine Edition.
Signatur:
unsign.
Bezeichnung, durch Künstler/in:
unbez.
Beschriftung, von fremder Hand:
unbeschr.
Objektbeschreibung:
frontale Porträtbüste mit markanten Gesichtszügen, u. a. einer hohen Stirn und hervorstehenden Wangenknochen
Artefakte / Herstellungsprozess:
Der Verbleib des Ton-Modells (Skizze zum Porträt) konnte nicht verifiziert werden.
Aktueller Standort:
Stiftung Preussische Schlösser und Gärten, Skulpturensammlung
Aktuelle Inventarnummer:
1052, 1053 (Bronze), 3380 (Gips)
Aktuelle Präsentation:
Depot
Eigentümer:
Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Potsdam
Zugangsjahr:
1972
Zugangsart:
Ankauf
Bemerkungen zur Provenienz:
Es handelt sich um ein Auftragswerk, da Garde-Oberleutnant J. F. Ludschuweit seinerzeit als Retter von Sanssouci galt. Näheres konnte nicht ermittelt werden.
Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte:
Der "Kopf des Retters von Sanssouci" war ein Auftrag der Staatlichen Schlösser und Gärten Sanssouci. Stötzer arbeitete nach Fotovorlagen. Als er mit der Porträtbüste beauftragt wurde, war der Geehrte bereits verstorben. Der russische Kunsthistoriker und Kulturoffizier Jewgeni Ludschuweit (1899-1966) sicherte als Mitglied der sowjetischen Trophäenkommission im Auftrag der SMAD vom 28. April 1945 bis zum 4. Juni 1946 in Potsdam Kunstschätze als Kriegsbeute. Es gelang ihm, mit seiner "Parkarmee" Sanssouci weitgehend aus den Kampfhandlungen herauszuhalten und dadurch größere Verluste durch Zerstörung zu vermeiden. Die DDR würdigte ihn dafür 1965 mit einer Ehrenbürgerschaft der Stadt Potsdam. Als nach der politischen Wende die Tätigkeit der Trophäenkommission einer kritischen Betrachtung unterzogen wurde, blieb die Ehrenbürgerschaft erhalten. Die 1967 in der Brandenburger Vorstadt in Professor-Ludschuweit-Allee umbenannte Kastanienallee wurde 1992 rückbenannt und am Parkeingang "Grünes Gitter" entfernte man eine diesbezügliche Gedenktafel. Die 1972 von den Schlössern und Gärten erworbene und in Schloss Sanssouci aufgestellte Büste Ludschuweits wanderte ins Depot der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, wo sie sich heute zusammen mit dem Gipsmodell befindet. Das Tonmodell verblieb beim Künstler, ist heute jedoch nicht mehr erhalten. Ein historisches Foto der aufgestellten Büste konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Der Name des Bildhauers wurde öffentlich nie genannt.
Weitere Abbildungen:

Professor Jewgenij Fjodorowitsch Ludschuweit (Seitenansicht, von links)
1971/72

© VG Bild-Kunst, Bonn; Sylvia Hagen
Foto: Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Skizze für Porträt Professor Ludschuweit
1971
Ton

© VG Bild-Kunst, Bonn; Sylvia Hagen
Foto: Akademie der Künste, Berlin
Vorhandene Reproduktionsvorlage (beste Qualität):
Digitales Original
Weitere Reproduktionsvorlagen:
s/w Digital Repro
Kernbestand:
nein
Nachlassbestand:
nein

Giersberg, Hans-Joachim (Hg.), Sanssouci. Schösser - Gärten - Kunstwerke, Potsdam 1974, hier: S. 5.
Hohenstein, Erhart, Die Legende von Ludschuweit, in: Potsdamer Neueste Nachrichten 28.04.2005 (2005), hier: S. www.pnn.de/potsdam/die-legende-von-ludschuweit/22315110.html.

© VG Bild-Kunst, Bonn; Sylvia Hagen
Foto: Stiftung Preussische Schlösser und Gärten, Berlin-Brandenburg