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GND 119369516

Becky Sandstede

Weitere Namen oder alternative Namensformen:
Tutti
Gertrud Sandstede (Geburtsname)
Gertrud Beckmann
Gertrud Beckmann-Sandstede
Gertrud Kirchberger
Becky Sandstede (Sie hat sich für diesen Künstlernamen entschieden. Er schließt ihren langen Weg zur Malerei ein wie auch ihre Wertschätzung für Max Beckmann.)
Geburt Datum / Ort:
07.08.1909, Oldenburg
Tod Datum / Ort:
24.03.1999, Berlin
Wirkungsort(e):
Düsseldorf, Amsterdam, London, Berlin
Nationalität:
Deutschland

Portrait:

Becky Sandstede
Berlin, Dezember 1987

© Birgit Kleber
Foto: Birgit Kleber

(Normierte) Berufsbezeichnung:
Malerin
(Nicht-normierte) Tätigkeitsbezeichnung:
Musterzeichnerin, Koloristin
weitere biogr. Angaben:

- Mutter: Anna Sandstede, geb. Ritterhoff (1872–1967)
- Vater: August Sandstede (1862–1948)
- zwei ältere Brüder (Karl und Kurt), ein jüngerer Bruder (Rolf), ein Stiefbruder (Paul)
- Wohnung in Oldenburg: Kastanienallee 22
- Kurt Sandstede (1907–2002) gilt in Niedersachsen als regional anerkannter Maler

1915 – 1926
- Schulbesuch, Abschluss am Cäcilien-Lyceum in Oldenburg

1926 – 1930
- Frauen- und Haushaltsschule, Oldenburg (Abschluss 1927)
- Abschlussexamen am Arbeitsschul-Seminar in Düsseldorf als Werklehrerin

1930
- Praktikum im Atelier F.A. Breuhaus de Groot, Düsseldorf

1930 – 1936
- Tätigkeit als Musterzeichnerin, Entwerferin und Koloristin für Textilfirmen (Schlieper & Baum in Wuppertal-Elberfeld; Pongs & Zahn in Viersen; Baumwollweberei Ellrich a.H.; Burghardt Vossen in Gütersloh)
- eigene Musterbücher entstehen, mit denen sie sich vorstellt

1933/34
- Übersiedlung nach Berlin, Tätigkeit als Musterzeichnerin und Entwerferin im Direktionsbüro der Württembergischen Cattunmanufactur

1938
- Rückkehr nach Berlin, Tätigkeit in Berlin-Schöneberg

1939
- Heirat mit Peter Beckmann (1908–1990), Sohn von Max Beckmann (1884–1950) aus erster Ehe mit Minna Tube (1881–1964), gemeinsame Wohnung: Nikolasseer Kirchweg 30 a

1941 – 1943
- Briefwechsel mit Max Beckmann

1943
- im Januar Aufenthalt in Amsterdam, tätig als Vertretung einer Hauswirtschaftsleiterin
- Übergabe der nach Amsterdam geschmuggelten Beckmann-Bilder (nach Aussage der Künstlerin, zit. nach: Inken Dohrmann, Becky Sandstede, 1996)
- zahlreiche Begegnungen mit Max Beckmann, der sie "entscheidend ermutigt, als Malerin zu arbeiten" (zit. nach Gallwitz, S. 397)
- Scheidung von Peter Beckmann

1944/45
- Kriegsdienstverpflichtung als technische Zeichnerin bei der Firma Osram, Berlin

1945
- Beschlagnahmung ihrer Wohnung durch die Alliierten, langer Krankenhausaufenthalt

1946/47
- malerische Unterweisungen bei Paul Strecker (1900–1950)
- Immatrikulationsversuche an der Hochschule für bildende Künste in Berlin gelingen nicht, trotz des Empfehlungsschreibens von Max Beckmann und des Zuspruchs von Heinrich Ehmsen (1886–1964)
- Ablehnungen der Kunsthochschule erfolgen bis 1961 selbst bei künstlerischer Eignung, wenn keine kulturpolitische Eignung durch die Zulassungskommission des Magistrats von Groß-Berlin, Abt. Volksbildung vorliegt

1947 – 1949
- Briefwechsel mit Max Beckmann

1948
- Besuch in Oldenburg, Tod des Vaters
- intensive Vorbereitung auf den geplanten England-Aufenthalt

1949/50
- Aufenthalt in England, anfangs tätig als Erzieherin in Littlestone on Sea in der Grafschaft Kent, später Übersiedlung nach London
- Begegnungen mit der Malerin und Beckmann-Schülerin Marie-Louise von Motesiczky (1906–1996) und dem Schriftsteller Elias Canetti (1905–1994)

seit 1951
- freischaffend als Malerin in Berlin, bis in die 1960er Jahre Nebentätigkeit als Entwerferin
- Begegnungen u.a. mit dem Maler Heinz Trökes (1913–1997)

1952
- Erstbegegnung mit dem Maler Hermann Kirchberger (1905–1983)

1953
- Ateliergemeinschaft auf Einladung von Kirchberger am Schöneberger Ufer

1956/57
- Tapetenentwurf „Spur“ (1954/55) wird in drei Varianten in die Kollektion „Künstlertapete“ der Tapetenfabrik Rasch aufgenommen

1958
- Musterentwurf „Urbino Form“ erscheint auf dem Teeservice von Trude Petri bei der KPM Berlin

1958
- Heirat mit Hermann Kirchberger
- seither gemeinsame Reisen innerhalb Deutschlands, nach Frankreich, Italien und Spanien

1959
- Teilnahme am Wettbewerb „Berlin im Aufbau“ der Freunde der Bildenden Kunst Berlin, Materialpreis für die Arbeit „Studentendorf“

1961
- Bezug der Atelierwohnung: Kluckstraße 8 in Berlin-Schöneberg

1964 –1974
- Leiterin von Malkursen und Ausstellungsführerin an der Volkshochschule Berlin-Zehlendorf

1970
- alleinige Reise nach Canada und in die USA

1983
- Tod Hermann Kirchbergers, seither Sichtung, Ordnung und Vermittlung seines Künstlernachlasses

1985
- Eberhard Roters (1929–1994), Gründungsdirektor und Leiter der Berlinischen Galerie bis 1987, besucht Becky Sandstede

1991
- Schlaganfall

1992
- Besuch der Ausstellung "Max Beckmann - Von Angesicht zu Angesicht" im Museum der bildenden Künste, Leipzig (gemeinsam mit der Autorin Cornelia Staudacher)

15.12.1993
- Testamentarische Verfügung, die auch den Umgang mit ihrem künstlerischen und schriftlichen Vorlass regelt
- U. Sabine Koehne, eine langjährige Freundin, wird zur Inventarisierung bevollmächtigt

1994
- Schlaganfall

1995
- krankheitsbedingte Aufgabe der Atelierwohnung in Berlin-Schöneberg (Schlaganfall, beginnende Demenz)
- Übersiedlung in ein Seniorenheim in Berlin-Wilmersdorf

1996
- Einsatz von Uta Funke als Betreuerin durch das Amtsgericht Charlottenburg (Vorschlag dazu von Becky Sandstede)

17.08.1996
- Ausstellungseröffnung "Becky Sandstede, Hermann Kirchberger - Ein Berliner Künstlerpaar" in der Galerie am Gendarmenmarkt, Berlin, im Beisein der Künstlerin
- Erscheinen der ersten Monografien zu Sandstede und Kirchberger

1997
- Abschluss der Inventarisierung der künstlerischen und schriftlichen Bestände von Becky Sandstede (Vorlass) und Hermann Kirchberger (Nachlass) durch U. Sabine Koehne
- Übernahme ihrer Nummerierungssystematik für das digitale Nachlassverzeichnis Malerei zu Becky Sandstede
- beide Nachlässe befinden sich in Potsdam

1997
- Werkauswahl von Sandstede (7) und Kirchberger (6) "sowie schriftliches und dokumentarisches Archivmaterial" beider Künstler durch Jörn Merkert (*1946), Direktor der Berlinischen Galerie bis 2010
- vorgesehen ist eine Schenkung, die 2017 rechtskräftig wurde

24.03.1999
- verstorben in Berlin
27.04.1999
- Beisetzung auf dem St.-Annen-Kirchhof in Berlin-Dahlem