1905
- geboren am 16.12. in Berlin als Hermann Emil Barkow
- Mutter: Maria Barkow; Adoption durch:
- Dr. Paul Kirchberger (1878–1945): Oberstudienrat
- Mathilde Kirchberger, geb. Küstermann (1872–1943)
- drei Stiefbrüder (Rudolph, Joachim, Friedel)
1911 – 1920
- Oberrealschule in Berlin-Zehlendorf
1920/21
- Odenwaldschule in Heppenheim
1921 – 1923
- Lehre als Glasmaler bei der Fa. Adolf Eckhardt in Berlin
1922/23
- Studium an der Kunstgewerbeschule, Berlin-Charlottenburg
1925 – 1933
- Studium an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst Berlin:
Fachklasse für Wandmalerei
- Arbeit in der Email-Werkstatt der Schule
1926/27
- Tätigkeit für die Firma Glasmalerei Kirsch und Fleckner, Fribourg (franz. Schweiz), Instandsetzung der Glasfenster der Kathedrale von Fribourg
1932
- Heirat mit der Künstlerin Eva Hauser (1907–?)
1932/33
- Meisterschüler bei Emil Rudolf Weiß (1875–1942)
1933 – 1937
- Meisterschüler an der Preußischen Akademie der Künste, zunächst im Meisteratelier für Baukunst von Bruno Paul (1874–1968), ab 1934 bei Ernst Christian Pfannschmidt (1868–1949)
- Stipendium der Reichertschen Milde Stiftung (1935)
- Bewerbung um den Großen Staatspreis für Maler und Bildhauer der Preußischen Akademie der Künste, Berlin (1936) > abgelehnt
1933/34
- Mitarbeit im Architekturbüro von Bruno Paul
- in Pauls Auftrag z.B. Wanddekorationen im Haus Bergmann in Wassenaar/Den Haag
- Studienreisen durch die Niederlande und Frankreich
1934 – 1943
- Mitglied in der Reichskammer der bildenden Künste (Leistungsgruppe B, Wandbildentwürfe)
- Wandmalerei-Aufträge des Reichsluftfahrtministeriums
- Bewerbung als Kriegsmaler (1942)
1936
- Geburt des Sohnes Stefan
1938/39
- Arbeit für das Architekturbüro Bruno Paul, das nun in Düsseldorf bestand
1940
- Bewerbung um ein Aufenthaltsstipendium in der Villa Massimo (bisher fälschlich als Rom-Preis benannt) > abgelehnt
1940 – 1942
- Soldat im 2. Weltkrieg
- Kontakt mit dem Bildhauer Hermann Blumenthal (1905–1942)
1943
- Entlassung aus dem Wehrdienst (im Januar) als „wehrunwürdig“, sein Adoptivvater war Jude
- Rückkehr nach Berlin, hier ständiger Ortswechsel
1944/45
- Internierung im Arbeitslager für „jüdische Mischlinge“ in Zerbst durch die „Organisation Todt“
1945
- Anstellung an der Hochschule für bildende Künste Berlin als Leiter der Email-Werkstatt und Dozent für Email-Malerei
1946 – 1951
- Professur für Wandmalerei und Mosaik an der Staatlichen Hochschule für Baukunst und Bildende Künste Weimar, Leitung der Abt. Bildende Kunst
- Trennung von Eva Kirchberger, geb. Hauser
1947
- Bühnenausstattung und Plakat der Erstaufführung „Babel“ von Günther Weisenborn (1902–1969) am Deutschen Nationaltheater Weimar
1948
- Gestaltung von einer Mosaiksäule (3 Mosaiksäulen gestaltete Bruno Quass, 1904–1972) zur Wiedereröffnung des zerstörten Deutschen Nationaltheaters Weimar am 27. August
- Gestaltung des Wandbildes im 3. Rang, ebenda
- HK verwarf die 1. Fassung auf der Wand und fertigte eine 2. Leinwand-Fassung, die über die ursprüngliche Fassung gehängt wurde
- Beginn der Formalismus-Diskussion und Dekadenz-Debatte aufgrund des Artikels „Über die formalistische Richtung in der deutschen Malerei“ des sowjetischen Kulturoffiziers Alexander Dymschitz (Tägliche Rundschau v. 24.11.1948)
1949/50
- seit November 1949 Pressekampagne gegen das Wandbild (2. Fassung) angesichts der Formalismus-Diskussion
- im Juli 1950 Abnahme des Wandbildes im Weimarer Theater
- vergebliches Bemühen von HK zur Aushändigung der Leinwand
- im November 1950 Übergabe der gerollten 2. Fassung an das Angermuseum in Erfurt
1949 – 1957
- zahlreiche Bewerbungen an Kunstakademien und Kunstgewerbeschulen (z.B. in Düsseldorf, Essen-Werden, Hamburg, Münster, Trier)
1951
- Aufgabe der Professur in Weimar angesichts der kulturpolitischen Kampagne und der umgestalteten ideologischen Ausrichtung der (nun) Hochschule für Architektur
- Rückkehr nach West-Berlin, seither freiberuflich tätig
- Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Der Ring“
1952
- Beitrag von HK (anonym): Über die Weimarer Kunsthochschule, in: Das Kunstwerk, 1/1952
- Erstbegegnung mit Gertrud Beckmann / Künstlername: Becky Sandstede (1909–1999)
seit 1953
- Ateliergemeinschaft mit Becky Sandstede auf Einladung von Kirchberger
- Glasfenstergestaltung für das Foyer des Rathauses in Berlin-Schöneberg (zusammen mit den Vereinigten Werkstätten Puhl & Wagner, Berlin)
- Außen- und Innengestaltung öffentlicher Gebäude in Berlin durch Sgraffiti und Putzmosaike
- Glasfenster- und Wandgestaltungen (Gobelins, Putzmosaike) in wiederaufgebauten Kirchen Berlins, in Erfurt, Neuwied und Heilbronn (vgl. auch Kommentar zu Nachlass-Nr. K 23)
1958
- Scheidung von seiner Frau Eva Kirchberger, geb. Hauser
- Heirat mit Gertrud Beckmann/Becky Sandstede
- seither gemeinsame Reisen innerhalb Deutschlands, nach Frankreich, Italien, Spanien...
1960
- erste Einzelausstellung (Malerei, Grafik) in Bonn
- Preis der Großen Berliner Kunstausstellung
1960 –1974
Dozent für Malerei an der Volkshochschule in Berlin-Zehlendorf
1961
- Bezug der gemeinsamen Atelierwohnung in der Kluckstraße 8, Berlin-Schöneberg
1982
- letzte Fenstergestaltung für das Foyer des St. Josephs-Krankenhauses in Berlin-Tempelhof
1983
- verstorben am 4.12. in Berlin
- beigesetzt am 12.12. auf dem St.-Annen-Kirchhof in Berlin-Dahlem
- seither Sichtung, Ordnung und Vermittlung seines Künstlernachlasses durch die Erbin Gertrud Kirchberger/Becky Sandstede
15.12.1993
- Testamentarische Verfügung durch Becky Sandstede, die u.a. den Umgang mit ihrem künstlerischen und schriftlichen Vorlass regelt sowie mit dem Nachlass von Hermann Kirchberger
- U. Sabine Koehne wird zur Inventarisierung bevollmächtigt
1997
- Abschluss der Inventarisierung der künstlerischen und schriftlichen Bestände von Becky Sandstede (Vorlass) und Hermann Kirchberger (Nachlass) durch U. Sabine Koehne
- Übernahme ihrer Nummerierungssystematik für das digitale Nachlassverzeichnis Malerei zu Hermann Kirchberger
- beide Nachlässe befinden sich in Potsdam
- Werkauswahl von Kirchberger (6) und Sandstede (7) "sowie schriftliches und dokumentarisches Archivmaterial" beider Künstler durch Jörn Merkert (*1946), Direktor der Berlinischen Galerie bis 2010
- vorgesehen ist eine Schenkung, die seit 2017 rechtskräftig ist
2003
- Enthüllung des 1950 im Deutschen Nationaltheater Weimar abgenommenen Wandbildes von HK in der Weimarhalle
Künstlergruppe "Der Ring" (Gründungsmitglied seit 1951)
Deutscher Künstlerbund e.V.
Verein Berliner Künstler e.V.
Einzelausstellungen:
1960 - Bonn, Kurfürstliches Gärtnerhaus
1965 - Berlin, Kunstkabinett am Schillertheater
1970 - Berlin, Haus am Lützowplatz
1973 - Berlin, Rathaus Wedding
1974 - Schweinfurt, Mini-Galerie am Abend (mit Becky Sandstede)
1976 - Berlin, Kunstamt Neukölln, Rathaus-Galerie (mit Eva Böddinghaus)
- Berlin, Galerie am Parkhaus (mit Becky Sandstede)
1980 - Berlin, Galerie Verein Berliner Künstler
1981 - Berlin, Universitätsklinikum Steglitz (mit Becky Sandstede)
1983 - Bad Windsheim, Residenz-Galerie (mit Becky Sandstede)
1986 - Köln, Galerie Ewers an Groß St. Martin (mit Becky Sandstede)
1990 - Einbeck, Galerie Leske (mit Becky Sandstede)
1996 - Berlin, Galerie am Gendarmenmarkt (mit Becky Sandstede)
2003 - Weimar, Galerie Hebecker
2009 - Berlin, Galerie der Moderne
Gruppenausstellungen:
1945 - Berlin, Kunstamt Steglitz: Herbstausstellung
1947 - Hamburg und Göttingen: Künstler des heutigen Weimar
1950 - Berlin, Berliner Kunstausstellung
1951 - Berlin, Der Ring
1952 - Berlin, Juryfreie Kunstausstellung
- Berlin, Haus am Waldsee: Künstlergruppe „Der Ring“
1954 - Frankfurt/Main, Deutscher Künstlerbund
1955 - Darmstadt, Kunst am Bau
1956 - Düsseldorf, Deutscher Künstlerbund
- Leverkusen, „Der Ring“ Berliner Künstler
1957 - Berlin, Deutscher Künstlerbund
1959 - Leverkusen, Ausstellung Berliner Künstler
1960 - Berlin, Ausstellungshallen am Funkturm: Große Berliner Kunstausstellung
- Deutscher Künstlerbund Baden-Baden
1962 - Hamburg,Berliner Künstler stellen aus
1963 - München, Große Kunstausstellung
1965 - Berlin, Ausstellungshallen am Funkturm: Große Berliner Kunstausstellung
1966 - München, Große Münchner Kunstausstellung
1970 - Berlin, Galerie Pels-Leusden: Gaukler und Zirkusleute
- München, Große Münchner Kunstausstellung
1971 - Berlin, Diagnostisches Zentrum
- Berlin, Galerie Pels-Leusden: Künstlerselbstbildnisse
- Berlin, Ausstellungshallen am Funkturm: Freie Berliner Kunstausstellung
- Berlin, Galerie Verein Berliner Künstler: Jahresausstellung
1974 - Berlin, Galerie Verein Berliner Künstler: Frühjahrs-Ausstellung
1977 - Wiesbaden, Atelier Moering (mit Becky Sandstede und Herbert Gelhard)
1979 - Berlin, Ausstellungshallen am Funkturm: Freie Berliner Kunstausstellung
1980- Frechen, Studio-Galerie J&M Schmitz-Hellig: Sie kamen aus Weimar.
1984 - Berlin, Ausstellungshallen am Funkturm: Freie Berliner Kunstausstellung
1985 - Berlin, Ausstellungshallen am Funkturm: Freie Berliner Kunstausstellung
- Berlin, Galerie Verein Berliner Künstler
1990 - Dresden, Albertinum: Ausgebürgert
1991 - Berlin, Haus am Lützowplatz
1998 - Berlin, Galerie Hebecker
2002 - Weimar, Galerie Hebecker, Hoffnung auf Moderne; Hermann Kirchberger, Bruno Quass, Heinz Trökes, Mac Zimmermann
2003 - Weimar, Galerie Hebecker, 10 Jahre Galerie Hebecker
2005 - Berlin, Galerie Eva Poll, Spurensicherung - Zwischen Figuration und Abstraktion. Hermann Kirchberger, Christel Poll, Becky Sandstede
- Apolda, Kunsthaus Apolda, Kunstraum Thüringen
2006 - Soest, Galerie im Wilhelm-Morgner-Haus, Spurensicherung – Zwischen Figuration und Abstraktion. Hermann Kirchberger, Christel Poll, Becky Sandstede
- Weimar, Galerie Hebecker, Station in Weimar
2008 - Weimar, Galerie Hebecker, Zwischenbilanz
2009 - Gera, Kunstsammlungen Gera, Begegnung Bauhaus
2010 - Weimar, Galerie Hebecker, Sommerausstellung
2011 - Weimar, Galerie Hebecker, Sommerausstellung
2012 - Weimar, Galerie Hebecker, Otto Herbig, Hermann Kirchberger und Albert Schäfer-Ast
Datierung unbekannt - Preis der Deutschen Arbeitsfront
1949 (vermtl.) - Goethe-Preis der Stadt Berlin
www.landesarchiv-berlin-chronik.de/text.php
1957 - Preis der Freunde der Bildenden Kunst e. V., Berlin-Friedenau (Stipendium für eine Auslandsreise)
1960 - Preis der Großen Berliner Kunstausstellung
Berlinische Galerie
Senat von Berlin
Graphothek Berlin
Museum am Lindenbühl, Mühlhausen
Nachlassdepot Kirchberger
Berlinische Galerie, Archiv / BG-Ar 8/2000