Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte:
Die Friedländer Große Wiese ist ein Niederungsmoor in Mecklenburg-Vorpommern und Teil des Naturparks Am Stettiner Haff.
„In diesen Figuren ist ein Geheimnis bewahrt, das ganz unwillkürlich spürbar ist, das sich aber, wie jedes Geheimnis, erst offenbart, wenn es benannt wird: Das Landschaftliche. Auf stille, nur sehr selten abbildhaft deutbare Weise ist in den steinernen Menschenleibern von Werner Stötzer eine subtile Empfindsamkeit nicht nur für Natur im allgemeinen, sondern für Landschaftliches im besonderen aufgegangen. [...] Dieser sichtbare und doch in der Darstellung nicht ausgesprochene Naturbezug ist von einer ganz eigenen, leisen und stimmungsvollen Poesie, die den grob, rauh und unfertig stehen gelassenen Stein wie mit einem Schleier zärtlich umfängt. In der mit der beschriebenen Art der Bearbeitung einhergehenden Abstraktion von Volumen und Höhlungen, glatten Flächen und splittrig-schrundigen Wölbungen ist nicht nur die Unbenennbarkeit der Einzelteile verbunden. Weil die bildhauerische Masse von Arm, Schenkel, Rücken, Leib gleichzeitig rein ungegenständliches bildhauerisches Element ist, sehen wir mehr als nur Abbilder der Körperteile. Im Detail wie im Ganzen sind sie mit den Sinnen zu erfahrende, bedeutungsbefrachtete Sinnbilder der kreaturhaften Eingebundenheit in eine allumfassende Schöpfung.“
(Merkert, Jörn, Edition Galerie Schwind, 1998, S.15)