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Wendekritik, Abstrakt

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Lausitz

Brüder und Schwestern

Teil der Werkgruppe:
Freie Arbeiten Tuschmalerei
Entstehungsort:
Atelier, Berlin
Gründe der Datierung (Freitext):
Das Blatt befand sich in der Mappe "Tuschmalerei" mit Blättern von 1990 bis 1992
Technik / Material (Werteliste):
Gouache, Papier, Tusche
Technik / Material (Freitext):
Farbige Tusche und Gouache auf Papier, mit Goldfarbe übersprüht
Maße (HxBxT) :
100 x 75.8 cm
Bezeichnung, durch Künstler/in:
verso o.m.: Brüder und Schwestern
oh - du schöne Lausitz
oh - ihr lieben Sorben!
Aktueller Standort:
Potsdam-Eiche
Aktuelle Präsentation:
Privatraum
Eigentümer:
Anne Preuß
Zugangsjahr:
2014
Zugangsart:
Schenkung
Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte:
In der Werkgruppe „Freie Arbeiten Tuschmalerei“, zu denen insgesamt etwa 40 großformatige Arbeiten (teilweise über 120 cm Seitenlänge) zu rechnen sind, hat sich Gerhard Preuß in expressiver Weise mit den gesellschaftlichen und sozialen Verwerfungen der Jahre zwischen 1988 und 1993 auseinander gesetzt.
Die Rückkehr zu den privaten Eigentumsverhältnissen wie vor dem 2. Weltkrieg auch in den östlichen Bundesländern machte ihn wütend. Der Golfkrieg sowie der Balkankrieg waren in mehreren Werken Thema. Er war stark berührt von diesen Entwicklungen in und nahe Europa - hatte er doch als Kind die Verluste durch Krieg sowie die Armut nach sinnloser Zerstörung direkt miterlebt. Für mehrere Jahre verließ er seine von den Illustrationen bekannte, sonst so meisterlich detailreiche Arbeitsweise, um in den großen Formaten schwarze Tusche in heftigen Gesten auf vorbereitete, zerflossene Farbgründe zu werfen, zu klecksen und zu streichen. Mit themenkonzentrierten, fast poetischen Worten betitelte und beschriftete er seine Arbeiten. Die großen farbigen Werke finden ihre inhaltliche Fortschreibung in einer Vielzahl gesellschaftskritischer kalligraphischer Texte, die eine eigene Kategorie im künstlerischen Nachlass darstellen.
Vorhandene Reproduktionsvorlage (beste Qualität):
Farbe Digital Repro
Nachlassbestand:
ja
© Anne Preuß
Foto: Anne Preuß