Drei Mädchen
Entstehungsort:
Atelier Berlin-Altglienicke
Technik / Material (Werteliste):
Bronzeguss
Technik / Material (Freitext):
Bronzeguss
Maße (HxBxT) :
137 x 122 cm
Tiefe nicht ermittelbar
Bezeichnung, durch Künstler/in:
unbeschr.
Beschriftung, von fremder Hand:
mit schwarzer Farbe handschriftlich auf der Ziegelsteinwand mittig unter dem Relief:
W. Stötzer
Drei Mädchen
Objektbeschreibung:
drei stehende, bekleidete Mädchen, linkes mit nach links gestrecktem rechten Arm, rechtes Bein gestreckt zur Seite gestellt; mittleres Mädchen hält Hände vor den Körper, rechts hat linken Arm auf der Schulter der mittlerer Figur
Artefakte / Herstellungsprozess:
Die Gießerei für den einmaligen Bronzeguss konnte nicht ermittelt werden.
Aktueller Standort:
unbekannt
Aktuelle Präsentation:
verschollen
Bemerkungen zur Provenienz:
Zugangsjahr unbekannt
Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte:
Das Motiv der drei nebeneinander stehenden jungen Frauen, dargestellt als Gewandfiguren, ist ein Beispiel für Stötzers frühe Suche nach einem unspektakulären Ausdruck des Menschenbildes. Seine Künstlerkollegin Lore Plietzsch bestätigt diese, für Stötzer ab den 1970er Jahren nicht mehr taugliche Darstellungsart.
Laut Aussage des Künstlers selbst schuf er 1969 für einen "Wettbewerb zur Ausgestaltung der Freundschaftsinsel in Potsdam drei weibliche Figuren" (A.-Kat. Stötzer Berlin/Halle, S. 16). Auf Anfrage teilte Jörg Näthe vom Verein der Freunde der Freundschaftsinsel e.V. in Potsdam den Verfasserinnen des Werkverzeichnisses 2019 mit, dass ein solches Werk nie auf dem dortigen Gelände nahe dem Potsdamer Hauptbahnhof aufgestellt worden sei. Es gab allerdings schon 1966 zu den 8. Arbeiterfestspielen auf dem Areal eine erste Ausstellung "Plastik im Freien". Unter den 35 beteiligten Künstlern war auch der junge Stötzer. Eine Exponatenliste der Schau ist nicht erhalten, die Werke gingen danach zurück an die Künstler. Einige Jahre später wurde durch den ausgeschriebenen Wettbewerb eine gezielte Dauerausstellung von Skulpturen und Plastiken auf der Freundschaftsinsel angestrebt. Auch der Potsdamer Landschaftsarchitekt Rolf Brehme (1927-2019), der sich bei der Befragung im Februar 2019 gut an die Werke des jungen Stötzer und dessen erste umfassende Ausstellung 1970 im Potsdamer Kulturhaus "Hans Marchwitza" erinnerte, konnte die Arbeit nicht in seiner Stadt verorten. Er meinte, sie sei möglicherweise weitergegeben worden zur Aufstellung auf dem damals rekultivierten Gelände der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) in Erfurt. Die Spurensuche dort blieb ebenfalls erfolglos.
Die Aufstellung des Reliefs an einer dafür gemauerten Ziegelsteinwand und die mit schwarzer Farbe auf den Ziegelstein gemalte Beschriftung spricht mehr für eine Interimslösung, die möglicherweise später aufgegeben wurde. Das Werk ist heute, ebenso wie eine zweite Ausführung des motivähnlichen Reliefs "Drei Frauen" (WVZ-Nr. 193) nicht mehr nachweisbar, d. h. es bleibt verschollen oder wurde vermutlich zerstört.
Vorhandene Reproduktionsvorlage (beste Qualität):
s/w Digital Repro
© VG Bild-Kunst, Bonn; Sylvia Hagen
Foto: Akademie der Künste-Deutsche Fotothek Dresden