Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte:
KK besitzt eine auffällige Affinität zur Formensprache des Barock: deutlich z.B. in den Interieurs zu Versailles, in mancher Gartenansicht oder in den Kronleuchtern, der barocken Lichtquelle schlechthin.
Hier kombinierte er das Leuchter-Motiv mit der Ausstattung von Leibesinnenräumen als Interieur.
Hier kombinierte er das Leuchter-Motiv mit der Ausstattung von Leibesinnenräumen als Interieur.
Als Adaption entstand auch eine Kronleuchter-Skulptur aus diversen Fundstücken im Ateliefundus. Der Leuchter hing schon im Düsseldorfer Atelier, wanderte mit nach Berlin-Kreuzberg und wurde 2015 im Stallmuseum gezeigt. Heute befindet er sich im Nachlass.
„Die Leuchter habe ich gemalt wegen ihrer krakenartigen, verschlungenen, geheimnisvollen Formen; der Umstand, daß man zu ihnen aufblickt und Licht bekommt... Im Laufe der Arbeit – der Malerei, ist aus ihrem Metall oder Kristall dann Fleisch geworden. Dann habe ich menschliche Organe gemalt, unter Anderem auch der Idee Rechnung tragend, daß beide Ihre Umgebung quasi möblieren: Die Leuchter die Zimmer und die Organe eben die Körper...“
(vgl. Interview zwischen Obrist, Hans Ulrich und KK)
„… Schon Kehrwalds Lehrer an der Kunstakademie Düsseldorf, der Maler Gerhard Richter, überraschte einst mit einer Serie von grünlich-grauen realistischen Bildern mit dem Sujet still brennender Kerzen,...: diese Malereien brachten eine neue spirituelle Stimmung ins Werk. Kehrwald hat das Motiv fortgeführt und dynamisiert, die Kronleuchterbilder bringen die Malerei aus einem dunklen Grund heraus zum Leuchten, die Kerzen schließen sich zum Kreis, werden Erscheinung, Vision, werden zu einer Art brennender Uhr...“
(zit.n.: Wiese von: Flyer, Stallmuseum)