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Leuchter

Leuchter in Glasgefäß

Objekttyp:
Entstehungsort:
vermutlich Brüssel und Atelier, Düsseldorf
Gründe der Datierung (Freitext):
Foto mit Datierung im Nachlasskonvolut
Technik / Material (Werteliste):
Öl, Holz, Sackleinen
Technik / Material (Freitext):
Ölfarbe auf Sackleinen, gespannt auf Holz
Maße (HxBxT) :
97 x 81.5 cm
Signatur:
verso m.: KEHRWALD (in die schwarze Farbe geritzt)
Aktueller Standort:
KEHRWALD-ARCHIV
Aktuelle Inventarnummer:
016
Aktuelle Präsentation:
Depot
Eigentümer:
Hannelore Kehrwald, Roland Kehrwald
Zugangsjahr:
2009
Zugangsart:
Erbe
Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte:
KK besitzt eine auffällige Affinität zur Formensprache des Barock: deutlich z.B. in den Interieurs zu Versailles, in mancher Gartenansicht oder in den Kronleuchtern, der barocken Lichtquelle schlechthin.
Als Adaption entstand auch eine Kronleuchter-Skulptur aus diversen Fundstücken des Atelierfundus. Der Leuchter hing schon im Düsseldorfer Atelier, wanderte mit nach Berlin-Kreuzberg und wurde in Ausstellungen gezeigt. Heute befindet er sich im KEHRWALD-ARCHIV. (vgl. Verweis-Abb.)

„… Schon Kehrwalds Lehrer an der Kunstakademie Düsseldorf, der Maler Gerhard Richter, überraschte einst mit einer Serie von grünlich-grauen realistischen Bildern mit dem Sujet still brennender Kerzen,...: diese Malereien brachten eine neue spirituelle Stimmung ins Werk. Kehrwald hat das Motiv fortgeführt und dynamisiert, die Kronleuchterbilder bringen die Malerei aus einem dunklen Grund heraus zum Leuchten, die Kerzen schließen sich zum Kreis, werden Erscheinung, Vision, werden zu einer Art brennender Uhr...“
(zit.n.: Wiese von: Flyer, Stallmuseum)

„Die Leuchter habe ich gemalt wegen ihrer krakenartigen, verschlungenen, geheimnisvollen Formen; der Umstand, daß man zu ihnen aufblickt und Licht bekommt... Im Laufe der Arbeit – der Malerei, ist aus ihrem Metall oder Kristall dann Fleisch geworden. Dann habe ich menschliche Organe gemalt, unter Anderem auch der Idee Rechnung tragend, daß beide Ihre Umgebung quasi möblieren: Die Leuchter die Zimmer und die Organe eben die Körper...“
(vgl. Interview zwischen Obrist, Hans Ulrich Obrist und KK)

Möglicherweise entstand auch dieses Bild in Brüssel oder kurz danach, angesichts des Motivs.
Das morbide Flair Brüssels in den 1980er Jahren ließ ihn vermutlich diesen Arbeitsort wählen. Vor allem seine Farbigkeit zeugt von dieser Vorliebe. Zudem war es dort wie auch in seiner Geburtsstadt Saarlouis möglich, frankophil als Nicht-Franzose zu sein. (nach Schwenk, Martin: Telefonat v. 6.01.2017)
Weitere Abbildungen:

Leuchter (verso)
1987-1988
Ölfarbe auf Sackleinen, gespannt auf Holz
97 x 81.5 cm

© Hannelore Kehrwald, Roland Kehrwald
Foto: Thomas Kumlehn

Klaus Kehrwald
Kronleuchter-Skulptur, 1986-2009
diverse Fundobjekte, montiert
100 x 80 cm

© Hannelore Kehrwald, Roland Kehrwald
Foto: KEHRWALD-ARCHIV
Vorhandene Reproduktionsvorlage (beste Qualität):
Farbe Digital Repro
Kernbestand:
nein
Nachlassbestand:
ja
© Hannelore Kehrwald, Roland Kehrwald
Foto: Thomas Kumlehn