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Marx-Engels-Denkmal

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Karl Marx, Friedrich Engels

Marx-Engels-Denkmal

Ludwig Engelhardt; Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer (Gießer) 1984 [1979-1984]
Werkverzeichnis Skulptur und Plastik 32

Werkverzeichnis-Nr.:
32
Objekttyp:
Beschreibender Titel:
Marx-Engels-Gruppe als zentrales Element der Denkmalsanlage
Entstehungsort:
Atelier Gummlin (Usedom)
Technik / Material (Werteliste):
Bronzeguss
Maße (HxBxT) :
385 x 300 x 300 cm
Breite und Tiefe der bronzenen Grundplatte
Aktueller Standort:
Berlin Mitte, Marx-Engels-Forum, eingeweiht am 4. April 1986
Aktuelle Präsentation:
öffentlicher Außenraum
Eigentümer:
Land Berlin
Zugangsjahr:
1986
Zugangsart:
Auftragswerk
Bemerkungen zur Provenienz:
Während der U-Bahn-Bauarbeiten mußte das Denkmalensemble 2010 ca.100 m nach Norden verschoben und dabei enger und neu arrangiert werden. Nach Eröffnung der Linie 5 hat die BVG 2023 den ursprünglichen Zustand wieder hergestellt.
Auszeichnungen:
Nationalpreis Erster Klasse 1986
Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte:
Auftrag für das Gesamtkonzept einer Denkmalsanlage für Karl Marx und Friedrich Engels im Berliner Stadtzentrum (ursprünglich auf der Schloßfreiheit und seit 1982 an dem jetzigen Ort jenseits der Spree) und zur Schaffung der Standbilder von Marx und Engels.
"Es hat ja ewig gedauert mit dem Konzept für dieses Marx-Engels-Monument, mit den Stelen und der fotografischen Ätzung dieser kleinen Bilder." Erich John in: Jens Semrau, Hildtrud Ebert; Was ist dann Kunst?, Berlin 2004

"Er [Ludwig Engelhardt] sagte mir 1999, es war ihm bald klar, dass diese Denkmalsaufgabe an ihm hängen bleibt – nicht er an ihr, sondern sie an ihm. Damit war wohl etwas wie ein unausweichliches Schicksal gemeint, an dem er schwer zu tragen hatte. Man muss sagen, dass es nach der Einweihung des Denkmals 1986 sofort hämische Stimmen gab, in denen sich zweifellos die Frustration jener Zeit über die Perspektivlosigkeit der DDR mit Unbehagen an dem monumentalen Projekt verband. Auch die Auftraggeber der Staatsführung waren nicht zufrieden, weil sie sich statt dessen eine Art Fahnenappellplatz mit Monumentalfiguren als Emblem gewünscht hatten, wie sie ansonsten von sowjetischen Bildhauern bestellt und geliefert wurden."
Jens Semrau, Eröffnungsrede zur Ausstellung Ludwig Engelhardt, Anja Weber, Städtisches Museum Eisenhüttenstadt, 2012

"Schon die Idee des begehbaren Areals war ungewöhnlich. Die Komposition unterschiedlicher Elemente, im Zentrum die beiden monumentalen Figuren, stieß nicht überall auf ungeteilte Zustimmung. Auch hier blieb sich Engelhardt treu. Er wollte nicht zwei bedeutenden Wissenschaftlern ein Denkmal setzen, die mit wehenden Mänteln voranschreiten, um eine glückliche Zukunft für die Menschheit zu errichten. Er wollte zwei Geistesarbeiter würdigen, ihre lebenslange Anstrengung, die Verläufe der menschlichen Geschichte zu untersuchen, die Frage nach dem 'Warum', nach den Ursachen und den Folgen, die Ursachen nach sich ziehen."
Margret Middell, 2024

"Aber sein Verdienst liegt vor allem in der Kunst im öffentlichen Raum. Das Unpathetische, Unaufgeregte seiner Arbeiten, seine sensiblen, in sich ruhenden Formen sind immer wieder hervorgehoben worden."
Klaus Hammer, 2025
Weitere Abbildungen:

Marx-Engels-Denkmal in der Gießerei Lauchhammer (Detail Marx-Portrait)

© Erbengemeinschaft Ludwig Engelhardt; Nachlassarchiv Ludwig Engelhardt
Foto: unbekannt

Marx-Engels -Denkmal in der Gießerei Lauchhammer (Detail Engels-Portrait)

© Erbengemeinschaft Ludwig Engelhardt
Foto: unbekannt

Ludwig Engelhardt bei der Arbeit am Marx-Engels-Denkmal in Gummlin auf Usedom

© Erbengemeinschaft Ludwig Engelhardt
Foto: unbekannt

Architekturmodell des ursprünglich geplanten Aufstellungsortes auf der Schloßfreiheit vor dem Palast der Republik
Archiv der Akademie der Künste

© Erbengemeinschaft Ludwig Engelhardt
Foto: unbekannt

Das Marx-Engels-Denkmal 2001 vor dem Marmor-Relief "Alte Welt" von Werner Stötzer (siehe Werkverzeichnis Werner Stötzer, Nr. 134, Link: private-kuenstlernachlaesse-brandenburg.de/item/5613) mit dem Palast der Republik im Hintergrund

© Erbengemeinschaft Ludwig Engelhardt; Anja Weber
Foto: Anja Weber

Das Marx-Engels-Denkmal in Berlin-Mitte, Januar 2001

© Erbengemeinschaft Ludwig Engelhardt; Anja Weber
Foto: Anja Weber
Vorhandene Reproduktionsvorlage (beste Qualität):
Farbe Digital Repro
Kernbestand:
ja
Nachlassbestand:
nein

Ebert, Hiltrud/Hirdina, Karin/Semrau, Jens, Was ist dann Kunst? Die Kunsthochschule Weißensee 1946 - 1989 in Zeitzeugengesprächen, Berlin 2004, hier: S. 260.
Eisold, Dietmar, Lexikon. Künstler in der DDR, Berlin 2010, hier: S. 188.
Filmer, Werner/Singens, Ernst-Michael, Zerstörte Träume. Die Engelhardts- eine deutsche Familie, in: WDR (Hg.), 01.11.2004.
Hammer, Klaus, Werkverzeichnis Ludwig Engelhardt liegt vor, in: Das Blättchen 10.03.2025 28. 5, S. 34.
Hoffmann, Raimund, Denkmalplastik in der DDR, in: Zentrum für Kunstausstellungen der DDR (Hg.), 1987, hier: S. 156.
Jacobi, Fritz, Bildhauerkunst aus Berlin, in: Zentrum für Kunstausstellungen der DDR (Hg.), Bildhauerkunst aus der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1987, hier: S. 186.
Jürgen Böttcher (Strawalde), Konzert im Freien 2001.
Middell, Margret, In memoriam Ludwig Engelhardt, Barth/Glöwitz 2024. Nachlassarchiv Ludwig Engelhardt, hier: S. 2.
Nostitz, Friedrich, Ludwig Engelhardt, in: Berliner Zeitung 01.01.2000.
Nostitz, Friedrich, Es kam die Frage auf, warum Marx sitzt und Engels steht, in: Berliner Zeitung 11.09.2010.
Semrau, Jens, Ludwig Engelhardt, Plastik und Anja Weber, Fotografie, Eisenhüttenstadt 2012. Archiv Jens Semrau, Eröffnungsrede, Typoskript, hier: S. 2.
Tippach-Schneider, Simone (Hg.), Helden auf Zeit. Porträts aus dem Kunstarchiv Beeskow ; [anlässlich der Ausstellung: Helden auf Zeit - Porträts aus dem Kunstarchiv Beeskow in der Burg Beeskow 19. Oktober 2009 bis 20. Juni 2010], Beeskow 2009, hier: S. 74 f. (mit Abb.).
Zentrum für Kunstausstellungen der DDR (Hg.), Bildhauerkunst aus der Deutschen Demokratischen Republik. Bonn, Rheinisches Landesmuseum, 10. September 1987-18. Oktober 1987 ; München, Staatsgalerie Moderner Kunst, 5. November 1987-3. Januar 1988 : Mannheim, Städtische Kunsthalle, 24. Januar 1988-21. Februar 1988, Berlin 1987, hier: S. 179 (Abb.).

© Erbengemeinschaft Ludwig Engelhardt; Nachlassarchiv Ludwig Engelhardt
Foto: Christof Engelhardt