Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte:
Modell 1:5, Holz, geklebt, Privatbesitz Alice Bahra, Potsdam
Im Werklauf gibt es zahlreiche Arbeiten, die im Auftrag kirchlicher Einrichtungen, angelehnt an die christliche Ikonografie entstanden. Die gestalterische Erwartungshaltung von kirchlichen Auftraggebern deckte sich mit der Ausführung durch C.R., der sich zeitlebens als Christ mit protestantischen Wurzeln verstand. Innerhalb seiner Glaubenspraxis öffnete er sich jedoch immer stärker urchristlichen Anschauungen sowie Lebensregeln (z.B. Desiderata, 1927) und reflektierte sie unter Freunden. Pfarrer Traugott Vogel, regte die Plastik „Taufgedenken“ an – als Vermächtnis für seine verstorbene Frau, Sabine Vogel, der langjährigen Pastorin der Evangelischen Kirchgemeinde Stolpe-Neuenhagen. C.R. wurde um einen Gestaltungsvorschlag gebeten, den die Kirchgemeinde 2012 annahm und ihn mit der Ausführung betraute. Diese vereitelte sein Tod, und die Umsetzung der Gestaltungsidee übernahm sein Bruder, der Metallgestalter Rüdiger Roehl.
Zur Einweihung am 25. April 2014 bemerkte Thomas Kumlehn u.a.: „[…] Die Symmetrie des Taufgedenkens bewirkt einen harmonischen Ausdruck. Die standfeste Gestalt reibt sich wundersam an ihrer strukturellen Fragilität – möglicherweise eine Interpretation des zeitlich unbestimmten Weges eines jeden von uns nach der erhaltenen Taufe.“ (Monografie, 2014, S. 177)