Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte:
Gestaltungsvorlage war der Entwurf für Unbenannt, 1997 (WV-Nr. 079), entstanden auf dem IV. Bildhauersymposium Metall, Skulpturenpark Schloss Wiligrad, Lübstorf b. Schwerin (vgl. Verweisabb.)
Der Maßstab des Modells wurde von C.R. verändert.
Mitunter hielt er an Ideen bzw. Modellen, die auf Wettbewerbsausschreibungen entstanden, fest, selbst wenn ein längerer Zeitraum bis zur Gelegenheit einer Ausführung abzuwarten war, wie bei dieser Arbeit.
“Und dieses 'Alles fließt' thematisiert schon im Titel den Wandel und eben auch den Wandel der deutschen Gesellschaft. Doch ist Christian Roehl kein Kommentator politischer Entwicklungen, vielmehr verwandelt er Prozesse gleichsam in Bildhauerei.”
(J. Maruhn, in: Monografie, 2014, S. 23)
Seit 1996 durchquerte der einst begeisterte Ruderer und seit den 1980er Jahren auch Segler C.R. auf der „Stella Maris“ von Wolfgang Dinse den Atlantik. Wellenformen beschäftigten ihn seither und regten ihn immer wieder zu Gestaltungslösungen an, so auch hier (vgl. bereits WV-Nr. 019).
Nach seinen DDR-Erfahrungen auf den Symposien im VEB Kombinat Chemieanlagenbau, Staßfurt konnte C.R. nun auf Symposien ganz neue Erfahrungen machen: „In Schwerin, [...], und auch in Eisenhüttenstadt war es so, dass es da ein Stipendium gab über 3.000 DM, später waren es dann 2.500 Euro für die vier Wochen. Und die Arbeit gehörte einem zum Schluss. Material stellte der Veranstalter, was auch ganz wichtig war. Man konnte, wenn man sich gut vorbereitet hatte, richtige Großplastiken bauen in vier Wochen, zwar nicht in Edelstahl, weil das oberflächenmäßig nicht möglich war, aber in KT-Stahl. Die Arbeit, wie gesagt, gehörte einem und es war über die Symposiums-Ausschreibung vereinbart, dass bei Verkauf 30 % an den Veranstalter gehen. In dem Schweriner Fall war das der Kunstverein Wiligrad e.V., der sehr rührig und sehr aktiv ist, der einen super Katalog gemacht hat und gute PR-Arbeit. Und ich hatte dort auch das Glück, dass ich eine große Arbeit verkaufen konnte, und die bekamen dann ihre 30 %, was völlig legitim ist und unter den Galeriesätzen liegt, die so üblich sind.” (Monografie, 2014, S. 172)