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Wasser, Öffentlicher Raum

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Potsdam

Wasserspiel / "Wasserharfe"

Werkverzeichnis-Nr.:
017
Objekttyp:
Technik / Material (Werteliste):
Edelstahl, gebaut
Technik / Material (Freitext):
Edelstahl, gebaut
Maße (HxBxT) :
380 x 1750 x 120 cm
Signatur:
Schmalseite Bogen o.m. (Gravur, Keilschrift-Monogramm): CROEHL/1978-79 auf runder Platte
Aktueller Standort:
Uferpromenade, Potsdam-West
Aktuelle Inventarnummer:
1211
Aktuelle Präsentation:
öffentlicher Außenraum
Eigentümer:
Stadt Potsdam
Zugangsjahr:
1979
Zugangsart:
Ankauf
Bemerkungen zur Provenienz:
Ursprünglicher Standort: Staudenhof, Potsdam, 2010 demontiert
Heutiger Standort für den Bogen (Bauteil aus Wasserspiel): Uferpromenade, Potsdam-West
Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte:
Modell 1:10, Edelstahl, gebaut, Privatbesitz Alice Bahra, Potsdam

Die Herausforderung für diesen Ort einen Brunnen zu schaffen, bestand für C.R. darin, sich den architektonischen Gegebenheiten unter zu ordnen und doch sich mit der ihm eigenen Formensprache zu behaupten. Zum ersten Mal konnte er in dieser Arbeit einen Profilwechsel an Hand des Bogens ausführen. Schmal aber in die Tiefe gehend, steigt der Bogen an, um dann breit aufzusetzen in der Stärke aber schmal zu werden. In späteren Arbeiten verfolgt er dieses Thema immer wieder (z.B. WV-Nr. 062, 064, 071, 096).
Die Potsdamer tauften das Werk "Wasserharfe".
Als C.R. im privaten Gespräch erfuhr, dass die Arbeit demontiert werden sollte, sandte er ein Schreiben an den Oberbürgermeister, „[…] in dem stand, wenn der Brunnen demontiert werden solle, dass dann nur unter meiner Aufsicht passieren dürfe. Denn der Bogen musste gerettet werden. Und dann dauerte das natürlich eine Weile, bis man den Vertrag bekam, denn ich konnte das schließlich nicht alles umsonst machen, ich wollte dafür ein Honorar haben. Nun haben wir den Bogen demontiert, und der lag dann auf meinem Ateliergelände, fünf Jahre lang. Ich musste in der Zeit die Oberfläche restaurieren, denn die war mit Graffiti völlig verschmiert. Andreas Kalesse vom Denkmalamt gab mir dann einen wunderbaren neuen Platz an der Alten Fahrt, gegenüber von Hermannswerder, neben dem Grundriss eines historischen Bastionsgebäudes.“ (Monografie, 2014, S. 171)

„[…] Er war einer der Protagonisten, die den Bereich der angewandten zur freien Kunst hin öffneten, ein Prozess, der in der Kunst der DDR forciert seit etwa Mitte der 1970er Jahre einsetzte. Befördert durch dreidimensionale Arbeiten für den öffentlichen Raum, profilierte sich eine nach einem eigenen Selbstverständnis strebende Kunstform, die zwischen angewandter und freier Gestaltung nicht scharf trennte[...].“ (C.Wieg, in: Monografie, 2014, S. 14)
Begrifflich gefasst wurde diese Entwicklung unter „Metallgestaltung“.
Weitere Abbildungen:

Bogen
[Mittelteil Wasserspiel/ "Wasserharfe"]
2010
Edelstahl, gebaut
380 x 1750 x 120 cm

© VG Bild-Kunst, Bonn; Alice Bahra; Christian Roehl
Foto: Harald Hirsch, Potsdam

Christian Roehl (l.) und Klaus Krämer (r.) bei der Montage des Modells für Wasserspiel/ "Wasserharfe"
1976
Edelstahl, gebaut
Modell 1:10

© VG Bild-Kunst, Bonn; Alice Bahra; Christian Roehl
Foto: Peter Frenkel, Potsdam/ Archiv Christian Roehl, Potsdam

Wasserspiel/ "Wasserharfe", Detail mit Signatur
1979
Edelstahl, gebaut
380 x 1750 x 120 cm
Signatur:
Schmalseite Bogen o.m. (Gravur, Keilschrift-Monogramm): CR/ oehl/ 1978-79

© VG Bild-Kunst, Bonn; Alice Bahra; Christian Roehl
Foto: Alice Bahra/ Archiv Christian Roehl, Potsdam
Vorhandene Reproduktionsvorlage (beste Qualität):
s/w Digital Repro
Kernbestand:
ja
Nachlassbestand:
nein

anonym, Spiel mit dem Brunnen. Besuch in der Werkstatt des Metallgestalters Christina Roehl in Stahnsdorf, in: Der Morgen 11.12.1976, S. 6.
Bahra, Alice/Potsdamer Kunstverein e.V. (Hg.), Vom Innehalten der Plastik im Raum. Christian Roehl 1940–2013 Werke. Monografie, Potsdam 2014, hier: 9, 18, 159, 171 (Text); S. 44, 45, 159, 171 (Abb.).
Oelschläger, Volker, Wasserharfe zieht zum Schillerplatz. Gutachten zur Kunst im öffentlichen Raum, in: Märkische Allgemeine - Potsdamer Tageszeitung 15.03.2008, S. 4.
Paul, Gerold, Ein echter Schmied. Monografie über Stahlbildhauer Christian Roehl, in: Potsdamer Neueste Nachrichten 24.11.2014, S. 11.
Pfeiffer, Götz J., Feuer in der Schmiede. Bildhauer Christian Roehl feiert 35-jähriges Jubiläum auf dem Südwestkirchhof, in: Potsdamer Neueste Nachrichten 28.06.2002, o.S..
Schenke, Günter, Die "Wasserharfe" hat ausgespielt, in: Potsdamer Neueste Nachrichten 20.02.2004, S. 12.
Staatlicher Kunsthandel der DDR (Hg.), Werkstatt Profile 63. Christian Roehl, Metall / Mari-Alice Bahra, Keramik, Berlin 1984, hier: o.S. (Abb.).
Wieg, Cornelia, Metallgestalter und Stahlbildhauer, in: Bahra, Alice/Potsdamer Kunstverein e.V. (Hg.), Vom Innehalten der Plastik im Raum. Christian Roehl 1940–2013 Werke, Potsdam 2014, S. 14-19.
Zentrum für Kunstausstellungen der DDR (Hg.), Metallkunst aus der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1989, hier: S. 163 (Abb.).

© VG Bild-Kunst, Bonn; Alice Bahra; Christian Roehl
Foto: Peter Frenkel, Potsdam/ Archiv Christian Roehl, Potsdam