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Interieur

Interieur

Objekttyp:
Technik / Material (Werteliste):
Öl, Sackleinen, Lack, Ornamentstoff
Technik / Material (Freitext):
Ölfarbe und Lack Sackleinen, Ornamentstoff
Maße (HxBxT) :
180 x 80 cm
Signatur:
verso o.l.: Kehrwald / 87
Objektbeschreibung:
Interieurkasten in roter Kontur, darunter Ornamentstoff

verso mit durchgeschlagener Grundierung
Aktueller Standort:
KEHRWALD-ARCHIV
Aktuelle Inventarnummer:
013
Aktuelle Präsentation:
Depot
Eigentümer:
Hannelore Kehrwald, Roland Kehrwald
Zugangsjahr:
2009
Zugangsart:
Erbe
Kommentar / Kontext / Wirkungsgeschichte:
Mitunter sind Kehrwalds Werke inhaltlich und formal als Collagen angelegt. Zusammengesetzt aus Einzelmotiven werden diese in bühnenartigen Kompositionen arrangiert, wobei auch Ausschnitte aus anderen Arbeiten erneut verwertet werden.

Das „Unwirkliche“, über dem Realismus stehende „Surreale“ war für KK offensichtlicher Anknüpfungspunkt, um sich gegen traditionelle Normen zu äußern. Francisco de Goya, ein wesentlicher Vorläufer, wurde von ihm sehr geschätzt wie auch einige Surrealismus-Protagonisten seit den 1920er Jahren – Giorgio de Chirico und Max Ernst. Selbstverständlich begegnete KK auch René Magritte im gleichnamigen Museum während seiner Brüssel-Zeit. Der gesuchte Kontakt zu Michael Buthe während des Studiums korrespondiert hiermit.

"Kehrwalds Bildgründe haben häufig eine hervorstechende Taktilität. Er benutzt derbe Leinwand, Sackleinen oder Ornamentstoffe. In diese versinkt die Farbigkeit wie in einen matten Schlund. Der Malgrund artikuliert das Verschwinden und den Verfall einer amorphen Materialität, aus dem der Maler zerfallene Schönheit für den Augenblick seiner Selbsterfahrung herauswindet und ihre Prächtigkeit als befremdende Bedrohlichkeit aufscheinen lässt. Wenn es überhaupt etwas gibt, womit sich der Betrachter im Bild identifizieren kann, dann ist es nicht das gegenständliche Gegenüber der Form, sondern die Weise der Auflösung der Form im malerischen Vortrag. Die Weichheit des Anschwellens und Abschwellens, das Fluktuierende der Farbe macht im Sehen als letzte Instanz die eigene Fleischlichkeit bewusst. Die Bildwelt wird zur taktilen Berührungsfläche seiner selbst und damit zum Erfahrungsraum seiner Einsamkeit." (Hengesbach, Rolf, 2003; zit.n.: Vorversion der aktuellen Kehrwald-Website www.klaus-kehrwald.de/english/texte_henges.html, letzter Zugriff: 4.04.2017)
Weitere Abbildung:

unbenannt (verso)
1987
Ölfarbe und Lack Sachleinen, Ornamentstoff
180 x 80 cm

© Hannelore Kehrwald, Roland Kehrwald
Foto: Thomas Kumlehn
Vorhandene Reproduktionsvorlage (beste Qualität):
Farbe Digital Repro
Kernbestand:
nein
Nachlassbestand:
ja
© Hannelore Kehrwald, Dr. Roland Michael Kehrwald
Foto: Thomas Kumlehn